Model United Nations Conference in Belgien
Vom 05. bis zum 09. Februar nahmen wir sechs Schüler*innen aus der MEGA-AG (Linnea Grewe, Heidi Khoder,
Hannah Henke, Antonia Palenberg, Marlin Hohnstädt, Amelie Raabe) an einer weiteren MUN-Konferenz (Model United Nations) teil, die dieses Mal unter dem Motto „United in Diversity“ in der belgischen Stadt Namur stattfand.
Gemeinsam mit unseren Lehrerinnen Claudia Kuppels und Alexandra Specht begann unsere Reise morgens am Bahnhof in Bünde, von dem wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Belgien begaben.
Am Bahnhof in Namur wurden wir dann herzlich von unseren Gastfamilien, bei denen wir für die
Zeit untergebracht wurden, und von einigen Lehrkräften und Schüler*innen des Institut de la Providence du Champion, der Schule, die das Event organisierte, empfangen. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in unseren Gastfamilien.
Am nächsten Tag wuchs dann die Aufregung, denn der erste Tag der Konferenz war gekommen.
Zuerst wurden wir bei der Eröffnungszeremonie unter den insgesamt 110 Delegierten, die von 16 Schulen aus europäischen Ländern, aber auch aus Indien und Marokko angereist waren, willkommen geheißen. Diese Veranstaltung fand im ehrwürdigen Rahmen eines alten Gebäudes, der „La Bourse“, statt. Zu den Rednern gehörten neben den organisierenden Schülerinnen und Schülern auch offizielle Vertreterinnen und Vertreter der Länder Marokko, Frankreich und zwei Mitglieder des Europaparlaments, die uns allesamt daran erinnerten, wie wichtig es ist, sich für Diskussionen immer wieder einzusetzen und dass unsere Stimme zählt. Die Schulleiterin der belgischen Schule Céline Brijs betonte daher auch „learning languages is learning about the other person“, und dass diese kulturelle Neugier den Unterschied ausmacht, Diskussionspartner*innen in ihren Ansichten verstehen zu wollen.
Anschließend wurden wir durch das Wallonische Parlament in Namur geführt, wo wir über die Zeit für die Simulation der UN-Konferenz in den Sitzen der Abgeordneten Platz nehmen durften. Nun ging es endlich in die Komitees, in denen wir jeweils über verschiedenste weltpolitische Themen aus der Perspektive der uns zugeteilten Länder diskutierten. Die Konferenz umfasste dabei vier englisch - und ein französischsprachiges Komitee, wobei unsere Delegation an den englischen Komitees teilnahm. Während sich einige von uns im „Economic and Social Council“ mit der Reintegration von kriegsgeflüchteten Menschen beschäftigten, thematisierte das „Environment Programme“ umweltfreundliche und wirtschaftliche Strategien zur Reduzierung von Waldabholzung. Auch im „Security Council“ wirkte unsere Delegation bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen des Konfliktes im Jemen und dem Roten Meer mit, ebenso wie bei der Bekämpfung von synthetischen Drogen im „Office of Drugs and Crimes“.
Da diese Konferenz für viele von uns die erste MUN-Konferenz war, mussten wir uns erst an den Ablauf der Debatten in den Komitees gewöhnen, fanden uns aber schnell zurecht und genossen es, uns mit den anderen Teilnehmer*innen über die Themen auszutauschen und an Resolutionen mitzuwirken.
Am zweiten Konferenztag hatten wir ebenfalls die Möglichkeit, die Stadt Namur durch eine Stadtführung zu erkunden, bei der wir mit den anderen Schüler*innen aus unseren Komitees ins Gespräch kommen und so neue Bekanntschaften knüpfen konnten. Ein weiteres Highlight war die Abschlussparty im „Institut de la Providence du Champion“, bei der wir mit Musik und Tanzen gemeinsam ausgelassen den Abend feierten.
Am letzten Konferenztag fanden sich die insgesamt 86 Schüler*innen der englischen Komitees in der „General Assembly“ zusammen, um sich mit der globalen Position der LGBTQ+ Community zu befassen. Aufgrund der Größe der Versammlung und der sehr kontroversen Positionen einiger Länder kam hier eine sehr hitzige und komplizierte Diskussion zustande, die eine Einigung sehr schwierig gestaltete, jedoch konnten wir trotz dessen viel über diplomatische Herangehensweisen und die Arbeit der UN mitnehmen.
Insgesamt haben wir während der MUN-Konferenz in Namur viel über uns selbst sowie die Wichtigkeit von internationaler Kooperation gelernt und konnten durch die politischen Debatten unser Verständnis von der UN und unser Selbstbewusstsein stärken. Vor allem aber haben uns diverse neue Erfahrungen, Erkenntnisse über andere Kulturen und der Austausch mit vielen anderen motivierten und engagierten Schüler*innen begeistert, woran wir noch lange und gerne zurückdenken werden.