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Vom 13. - 20. April genossen wir (25 Schülerinnen und Schüler der EF und Q1 und die Italienischlehrkräfte Frau Boiten und Herr Witzmann) sommerliche Temperaturen und „la dolce vita“ in Imola. Die Kleinstadt der italienischen Region Emilia Romagna ist manchen sicher noch bekannt als Ort der Formel 1 - Rennen. 

Im September 2014 waren unsere Austauschpartner bei uns zu Gast und nun starteten wir zum Gegenbesuch. 16 Stunden Busfahrt trennten die Gruppe von ihrem Ziel. Die Neugier und die Spannung waren groß und einige fragten sich, ob Italiener tatsächlich so viele Nudeln essen und ob morgens wirklich nicht richtig gefrühstückt wird.

 

Und dann endlich nach einer ruhigen und staulosen Fahrt kletterten wir aus dem Bus und wurden mit herzlichem „Ciao! Benvenuti!“, vielen Umarmungen und Küsschen willkommen geheißen.

Unser Aufenthalt begann übrigens recht sportlich mit einem Zumba-Nachmittag. Gemeinsam mit zwei weiteren Austauschgruppen aus Österreich und Portugal wurde fröhlich und ausgelassen getanzt.

Im Laufe der Woche besuchten wir auch die Städte Bologna und Ravenna und bestaunten zahlreiche Kirchen. Bemerkenswert war vor allem Sant‘ Apollinare in Classe mit ihren prächtigen Goldmosaiken aus dem 7. - 9. Jahrhundert nach Christus. 

Aber auch ein Besuch der Hauptkirche San Petronio in Bologna war sehr interessant. Hier gab es nämlich einen Meridian zu sehen. Der Meridian ist eine sogenannte  Mittagslinie, die beim höchsten Tagessonnenstand durch einen auf ebener Erde geworfenen Schatten entsteht. Durch eine Öffnung im Kirchendach gelangt der Mittagssonnenstrahl in das Kircheninnere und zeigt Monat, Tag, Sternzeichen und die Zeit von und bis zur Tag-und-Nacht-Gleiche.

Besondere Highlights waren natürlich ein ausgedehnter Strandaufenthalt in Cervia, einem kleinen Badeort an der Adriaküste und das Abschlussprojekt, bei dem unter der Anleitung einer Nonna (Großmutter) und von zwei Mamme (Müttern) gemeinsam gekocht wurde. Wer nicht mitmachte, durfte am Ende nicht mitessen. Das wollte sich niemand entgehen lassen, also half jeder mit und es entstanden jede Menge leckere Antipasti, Tagliatelle, Ravioli, Tortelloni und Tiramisù.

Am Ende waren sich alle einig: So ist Landeskunde viel spannender und macht viel mehr Spaß als zu Hause im Unterricht.

Als es am 20. April um 6.00 Uhr Abschiednehmen hieß, flossen jede Menge Tränen und das Umarmen wollte nicht enden. Eine italienische Schülerin rief: „Era così romantico!“ (Er war so romantisch!) und widerlegte damit eindeutig das Vorurteil bzgl. zu „kühler“ Nordeuropäer. Die Fragen bzgl. der Essgewohnheiten der Italiener wurden dagegen absolut bestätigt. ;-)

Die Sommerferien im sonnigen Italien sind für viele wohl auch schon gesichert. Einige Lübbecker und Lübbeckerinnen werden sicherlich ihre italienischen Gastfamilien besuchen. Aber es sollen wohl auch wettertechnisch wagemutige Imolesen die Reise nach Lübbecke nicht scheuen.

M.