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Eher Party als Politik? Ist politisches Interesse bei Jugendlichen eher selten zu finden? Ist es „out“, sich für Politik zu engagieren? 
Unsere Schülerinnen und Schüler stellen zum wiederholten Mal das Gegenteil unter Beweis. Denn im neuen Schuljahr nahmen bereits zwei politik-begeisterte Schülergruppen des Wittekind-Gymnasiiums an internationalen Planspielen in verschiedenen osteuropäischen Ländern teil. Zum einen handelte es sich um die Nachstellung der Vereinten Nationen in der polnischen Stadt Toruń und zum anderen um die Simulation des Europaparlaments im slowakischen Žilina.

Beide Einladungen erreichten unsere international bestens verknüpfte Schule von europäischen Partnerschulen im Netzwerk „Europrojekt - Unterricht ohne Grenzen“. Diese Form des außergewöhnlichen interkulturellen Lernens wird vom Programm ERASMUS+ der Europäischen Union unterstützt. So besuchte eine Gruppe der Q2 (12. Klasse) die Simulation der Vereinten Nationen in der Partnerschule 1 Liceum Ogólnokształcące im. Mikołaja Kopernika in Toruń in Polen (www.kopernik.edu.pl/) zusammen mit ihren Jahrgangstufenleiterinnen Carmen Büschenfeld und Claudia Jeske. Dort schlüpften die Schülerinnen und Schüler in die Rolle von französischen Diplomaten. Auf internationalem Parkett vertraten sie überzeugend die Meinung Frankreichs, z.B. in der UN-Generalversammlung oder im Ausschuss für Fragen der Menschenrechte. Es wurden anspruchsvolle weltpolitische Themen diskutiert und Resolutionstexte in der juristischen Sprache der Vereinten Nationen entworfen. Alle Delegierten versuchten eifrig und zielorientiert, Unterstützer für ihre Resolutionsentwürfe (engl. draft resolutions), zum Beispiel im Hinblick auf die Bekämpfung des weltweiten Terrorismus, zu finden. In diesem Projekt arbeiteten mit: Clara Barre, Kaatje Fantini, Fynn Flömer, Edward Kisner, Chiara Richter, Vivian Schymanietz, Paulina Useykina.
Eine zweite Gruppe reiste nach Žilina in die slowakische Partnerschule Gymnázium bilingválne T. Rúžičku, Žilina (www.gbza.eu/). Es galt Deutschland als starkes Land mit Schlüsselfunktion innerhalb Europas sachkundig und kreativ zu vertreten. Die Abiturienten Jessica Harms und Hannes Schätzle suchten Lösungsstrategien für folgende Problemfelder: Wie können Migrationswellen nach Europa jetzt und in Zukunft aufgefangen werden? Welche humanitären Maßnahmen sind erforderlich, um für alle Menschen weltweit ein lebenswertes Leben in Würde und mit Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu gestalten? Unterstützt wurden sie von Petra Müller, die die Gruppe in der Arbeitsgemeinschaft Young European Leaders (YEL) vorbereitet hatte. Auch diese Arbeit wurde als ERASMUS+ Projekt YEL von 2013 bis 2015 durch das Bildungsprogramm der EU unterstützt.
Am bilingualen Gymnasium in Žilina trafen schließlich außerdem die beiden Englischlehrkräfte Silke Horst und Jessica Stefener ein, um auf einer integrierten europäischen Lehrerkonferenz mit vierzig Lehrkräften aus fünfzehn verschiedenen Ländern ein weiteres ERASMUS+ Projekt der Schule vorzustellen, das nun erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Verknüpfung der schulischen Arbeit mit der Welt der Wirtschaft stand im Mittelpunkt ihrer Europaarbeit in den vergangenen zwei Jahren, die sie der Betreuung des Projekts LIFE („Linking Interests for Europe“) gewidmet hatten.
Wie wertvoll die internationale Projektarbeit des Wittekind-Gymnasiums ist, wurde auch in diesem Jahr von den Gutachtern der europäischen Union erkannt, denn erneut ist die weltoffene Schule für den Zeitraum von 2017 bis 2019 im Bildungsprogramm ERASMUS + akzeptiert worden. Die Kompetenzen, die unsere Schülerinnen und Schüler trainiert haben, sind Schlüsselkompetenzen für ihr Leben, denn sie lernen komplexe Sachverhalte zu verstehen, mit Engagement zu verhandeln, um ihre Zukunft als aktive Europäer zu gestalten. „Verstehen, verhandeln, verändern“ wird als Lebenskonzept vorgestellt und in einem realitätsnahen Kontext geübt.
So heißt die neue „strategische Schulpartnerschaft“ des Wittekind-Gymnasiums für den Zeitraum 2017-2019 HOPE („Human Opportunities for Peace in Europe“). Der Name ist Programm, denn unsere international aktive Schule vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern die Bedeutung von politischem Verantwortungsbewusstsein und ermutigt sie zu Engagement im gesellschaftlichen Bereich. Toleranz und ein friedliches Miteinander sind die Leitideen des Wittekind-Gymnasiums, die die Lehrkräfte in der Schule anlegen und auf internationalem Parkett in die Welt hinaustragen.

Das Erasmus+-Projekt HOPE basiert auf der Zusammenarbeit von: