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... oder: was wir bei einem Schüleraustausch in Jyväskylä lernen durften (Teil 2)

Nach einem fünf- bzw. achtwöchigen Austausch mit der Schule Schildtin lukio in Jyväskylä sind wir vor den Osterferien wieder zurück nach Deutschland gekehrt. Wer sind wir? Drei Schülerinnen und zwei Schüler der Jahrgangsstufe EF: Chiara, Justus, Marvin, Miriam und Tiziana.
Von unserer Zeit in Finnland, die uns viel Neues und Spannendes erleben lassen hat, möchten wir hier berichten.

Während wir auf dem Hinweg nach Finnland und in unserer ersten Woche dort wie berichtet von Frau Kentsch und Frau Quellhorst begleitet wurden, wollte die Rückreise von uns allein gemeistert werden. Doch in der Zwischenzeit hatten wir einiges erlebt, was uns für solche Herausforderungen stärkte.
Mitte Februar, alle ausgestattet mit winterlichem Gepäck und einer guten Portion Nervosität – es war der allererste Schüleraustausch für uns – machten wir uns auf den Weg in die mittelfinnische Stadt Jyväskylä. Dort angekommen, wurden wir von unseren Gastfamilien in Empfang genommen, womit eine der spannendsten Phasen begann. Wie würde das Leben in der Gastfamilie sein? Wir hatten zwar vorher schon Kontakt zu unseren Gastgebern aufgenommen, doch den wirklichen Alltag in den Familien mussten wir natürlich erst noch kennenlernen.
Am zweiten Tag war für uns schon der erste Schultag in Finnland, an welchem wir unsere Lehrer wiedergesehen haben und auch die finnischen Lehrer kennenlernen konnten. Und so gestaltete sich der finnische Schulalltag für uns:
Die Schule, die wir dort für einige Wochen besuchten, ist deutlich größer als das Wittekind-Gymnasium. An der „Upper Secondary School“ Schildtin lukio werden nicht nur ca. 1300 OberstufenschülerInnen unterrichtet, es sind zusätzlich auf dem Gelände auch eine Grundschule (Primary School) sowie eine Secondary School untergebracht. Die Partnerschule bot uns viel Freiraum, sodass wir uns trotz des dortigen Lernstoffes unsere über Distanz gestellten Lernaufgaben aus dem Wittekind-Gymnasium bearbeiten konnten. Hilfreich dafür war, dass der Schulalltag dort mit vielen großen Pausen strukturiert ist und die LehrerInnen sehr offen und hilfsbereit waren. Da wir die in Lübbecke anstehenden Klausuren („Klassenarbeiten“) ebenfalls schreiben mussten, konnten wir entweder direkt in Finnland oder nach unserer Rückreise die Klausuren bearbeiten.
Da an der finnischen Schule viele AustauschschülerInnen aus aller Welt ein- und ausgehen, war es normal für die dortigen „Students“ und Lehrerkräfte, dass wir neu in den Unterricht kamen. Nach Absprache konnte dann deutscher Lehrstoff bearbeitet werden oder dem Unterricht vor Ort gefolgt werden.
Für uns ist Finnland ein Land, welches viel positive Energie überträgt. Hervorheben möchten wir sowohl die netten und offen Menschen, die dort leben, als auch die beeindruckende Natur, wie zum Beispiel riesige Seen und ausgedehnte Wälder, die die Menschen für Freizeitaktivitäten nutzen.
Wir Austauschschüler profitierten ebenso von der überwältigenden Natur, nutzten wir sie doch, um Ski oder Schlittschuh zu laufen oder einfach zum Spazieren gehen. Dafür hatten wir nämlich neben den Aktivitäten mit unseren Gastfamilien immer wieder Zeit. Schon nach kurzer Zeit konnten wir die Umgebung auch mit Freunden genießen, denn Freundschaften hatten wir mit der Zeit entwickelt.
Zusammenfassend war es eine sehr schöne und vor allem interessante Zeit. Auch die interkulturellen Begegnungen bescherten uns viele schöne Momente. Neben der finnischen Kultur erhielten wir zusätzlich Einblick in diejenige der Austauschschülerinnen weiterer Länder. Dazu gehörten zum Beispiel Mädchen aus Belgien, Spanien und den USA.
Die Erfahrung, einen solchen Austausch machen zu können, war eine sehr besondere Möglichkeit, welche uns das Wittekind geboten hat. Nun heißt es schon ein Weile wieder: Anpacken im deutschen Alltag!