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Sowi-Zusatzkurs befragt Flüchtlinge

Vor rund 18 Monaten beschäftigte die heimische Medienlandschaft eigentlich nur ein Thema: die Frage, wie Deutschland die Herausforderung des Zuzugs von Tausenden von Schutz suchenden Menschen würde meistern können. Während die einen noch „Refugees Welcome!“ riefen, sahen die anderen bereits das Ende des Abendlandes gekommen.

Heute, da sich die Hysterie ein wenig gelegt hat, scheint ein guter Zeitpunkt für einen etwas unaufgeregteren Blick auf die Situation – befand vor Kurzem der Sowi-Zusatzkurs von Martin Holle und lud fünf junge Asylbewerber in den Unterricht ein. Anstatt ÜBER Flüchtlinge zu sprechen, so die einfache Idee, wollte man MIT ihnen sprechen. Und Abdulhamid Martini, Rasheed Esber (beide aus Syrien), Mahyar Naseri (aus dem Iran) Andre Dos Santos Maquina (aus Angola) und Murrad Alah Ndarr Keita (aus Guinea-Bissau) gaben bereitwillig Auskunft.
Die Schülerinnen und Schüler erfuhren nicht nur, was so eine Flucht eigentlich kostet oder dass keineswegs alle Flüchtlinge kilometerlange Fußmärsche hinter sich haben, wenn sie nach Deutschland kommen, sondern auch von den Sehnsüchten und Träumen junger Männer, die ihre Familien und Freunde zurückgelassen haben, um sich in Deutschland bzw. Europa eine neue Existenz aufzubauen.
Am Ende einer kurzweiligen Unterrichtseinheit waren alle Beteiligten mit deren Verlauf zufrieden, konnten doch auf beiden Seiten Berührungsängste überwunden und Vorurteile abgebaut werden.
Ein besonderer Dank gebührt Lars Schulz vom Stemweder Verein für Jugend, Freizeit u. Kultur (JFK), der den Kontakt zu den Flüchtlingen hergestellt und sich auch als deren Chauffeur zur Verfügung gestellt hat.