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Rüdiger Brune, stellvertretender Schulleiter des Wittekind-Gymnasiums, tritt in den Ruhestand

Über 20 Jahre war Rüdiger Brune Lehrer für Mathematik und Physik am Wittekind-Gymnasium, davon 13 Jahre als stellvertretender Schulleiter. Zum Ende des vergangenen Schuljahres wurde er in einer Feierstunde vom Kollegium, Vertretern der Eltern- und Schülerschaft und geladenen Gästen in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

„Heute verlässt ein Pädagoge mit Herz unsere Schule“, erklärte Schulleiter Dr. Eberhard Hagemeier zu Beginn seiner Ansprache, in der er den Werdegang, die Aufgaben und die Persönlichkeit seines Stellvertreters würdigte. Gleich am Anfang seiner Laufbahn musste Rüdiger Brune einiges an Flexibilität unter Beweis stellen: Da nach Studium und Referendariat nicht gleich eine feste Anstellung zur Verfügung stand, machte er kurzerhand eine Bäckerlehre. Damit erschloss er sich den Weg an das Berufskolleg, wo er entsprechende Fachklassen unterrichtete. Positiver Nebeneffekt, wie Dr. Hagemeier augenzwinkernd feststellte: Bis heute wird das Brot im Hause Brune mit Sauerteigkulturen selbst gebacken. 1996 erfolgte dann der Wechsel an das Wittekind-Gymnasium. Hier lag Brune vor allem der Aufbau des Faches „Naturwissenschaften“ (NW) im Wahlpflichtbereich und der MINT-Unterricht in den unteren Klassen am Herzen (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Nicht zuletzt durch sein Engagement und seinen Einsatz wurde das Wittekind-Gymnasium vor einigen Jahren als „MINT-freundliche Schule“ zertifiziert. 2004 wurde Rüdiger Brune zum stellvertretenden Schulleiter ernannt. Seine vielfältigen Aufgaben erstreckten sich nun im Bereich der Schulorganisation von der Finanzverwaltung über das Gebäudemanagement und die Betreuung des nichtpädagogischen Personals (Schulsekretariat, Hausmeister u.a.) bis zum Druck der Zeugnisse für die Schülerinnen und Schüler. Trotz der umfangreichen Tätigkeiten, die er als stellvertretender Schulleiter neben seinem Unterricht bewältigen musste, hatte Rüdiger Brune immer ein offenes Ohr für seine Kollegen und war stets für die kleinen und großen Probleme des Personals ansprechbar. Dies äußerte sich schon darin, dass die Tür zu seinem Büro immer offen stand. Daneben kennzeichnen Gelassenheit und Humor das Wesen des künftigen Pensionärs, wie seine Kollegen in einer kurzen Videosequenz, die von der Schülervertretung des Gymnasiums gedreht und im Rahmen der Verabschiedung gezeigt wurde, bestätigten. Auch Schüler äußerten sich in dem kleinen Beitrag dazu, was sie mit dem Lehrer Rüdiger Brune verbinden. Auch wenn er sie nach Regelverstößen immer wieder mit Ordnungsmaßnahmen, wie z.B. der Säuberung des Schulgeländes, belegte, schätzten sie doch seine Gradlinigkeit und seine Fairness. Eben ein Pädagoge mit Herz! Etwas Besonderes hatte sich schließlich der MINT-Kurs der 7. Klasse ausgedacht: Sie machten auf der Bühne des Pädagogischen Zentrums ein Experiment, indem sie eine sogenannte „Kobra“ oder „Stick-Bomb“ aufbauten, bei der sich in einer aus Holzstäbchen gebauten Schlange eine Kettenreaktion fortpflanzt. Begleitet wurde dies durch ein Video, in dem die Vorbereitungen des Experiments gezeigt wurden. Abschließend überreichten die Schüler und Schülerinnen ihrem nun ehemaligen Lehrer einen Experimentierkasten, mit dessen Hilfe er die Kobra im Ruhestand nachbauen kann. Gerade das Experimentieren mit den Schülern lag dem Naturwissenschaftler immer am Herzen, wie sein langjähriger NW-Kollege Ralf Pretzer bei der Verabschiedung im Kollegium berichtete. Darüber hinaus zeigte sich Rüdiger Brune besonders aufgeschlossen, wenn es um das Einführen neuer Methoden und schülerorientierter Arbeitsweisen ging. Präsentationen und deren Bewertung durch die Schülerinnen und Schüler waren ein fester Bestandteil seines pädagogisch-didaktischen Konzeptes. Der frischgebackene Ruheständler, dem es nach eigenem Bekunden ein besonderes Anliegen war, den Ruf des Wittekind-Gymnasiums als „Paukschule“ zu widerlegen, bedankte sich schließlich bei seinen Kolleginnen und Kollegen und verriet sein auf langjähriger Erfahrung beruhendes „Geheimrezept“ nicht nur gegen schulpolitischen Übereifer: „Man tut schon einiges, wenn man manches lässt.“