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Erster Platz im Bundeswettbewerb Fremdsprachen für Schüler des Wittekind-Gymnasiums

Mit einem ganz besonderen Preis ist am vergangenen Wochenende Aleksei Smirnov, Schüler des Wittekind-Gymnasiums in Jahrgang 12 (Q2), ausgezeichnet worden: Bei der Finalrunde des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen in Wuppertal erhielt er den 1. Preis, der verbunden ist mit der Aufnahme in die Förderung durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes. In den 40 Jahren seines Bestehens verfolgt dieser Wettbewerb das Ziel, junge Menschen zu entdecken, die über ein besonderes Sprachtalent verfügen und mehrere Fremdsprachen auf hohem Niveau sicher beherrschen.

Durch die Vergabe des Stipendiums sollen diese jungen Talente auf ihrem beruflichen Weg unterstützt und zu weiteren Bestleistungen motiviert werden. Dass dieses Konzept Erfolg verspricht, lässt ein Blick auf die Liste der ehemaligen Preisträger erkennen, zu denen z.B. Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni gehört.
Das Final-Wochenende in Wuppertal war die letzte von drei Wettbewerbsrunden, die Aleksei mit beeindruckendem Erfolg durchlaufen hat. In der ersten Runde im Oktober 2018 überzeugte er die Juroren mit einem Video in französischer und einem Audiobeitrag in russischer Sprache (wir berichteten). Auch die zweite Runde, in der in beiden Sprachen verschiedene schriftliche Aufgaben unter Aufsicht anzufertigen waren, bewältigte er mit Bravour. So wurde er gemeinsam mit nur noch 45 Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland und von deutschen Auslandsschulen zum Wettstreit der Sprachenprofis nach Wuppertal eingeladen.
Hier galt es, von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag zahlreiche Aufgaben verschiedenen Formats zu absolvieren: Neben Französisch und Russisch brachte Aleksei noch Englisch als dritte Wettbewerbssprache ein. In allen drei Sprachen führte er 20-minütige Einzelgespräche mit zwei Prüfern, die nicht nur auf Sprachrichtigkeit und Ausdrucksvermögen achteten, sondern auch hören wollten, dass die Teilnehmer sich in aktuellen Themen des jeweiligen Landes auskennen und eine eigene Position zu strittigen Fragen überzeugend darlegen können.
Die Formulierung einer eigenen Haltung war auch gefragt in einem Rundengespräch, in dem Aleksei mit vier weiteren Teilnehmern zu einem Thema diskutieren musste, das erst 30 Minuten zuvor bekannt gegeben wurde. Jeder Teilnehmer sollte alle seine Sprachen einbringen, so dass in dieser Diskussionsrunde Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch und Chinesisch gesprochen wurde. Neben der Fähigkeit, innerhalb kürzester Zeit zwischen mehreren Sprachen zu wechseln, war hier besonders auch die Kommunikationsfähigkeit gefragt: Höchste Punktzahl erhielten nur die Teilnehmer, die den anderen aufmerksam zuhörten, auf deren Beiträge Bezug nahmen und neue Impulse für das Gespräch setzten.
In den Pausen zwischen den Gesprächen konnten die Finalisten nicht etwa entspannen, sondern mussten eine weitere Aufgabe lösen, die ihre Kreativität und Teamfähigkeit unter Beweis stellen sollte. In einer Gruppe von sechs Teilnehmern galt es eine Kombination aus Videoaufnahme und szenischem Spiel zum Thema „40 Jahre Bundeswettbewerb Fremdsprachen“ zu erarbeiten und am Sonntagnachmittag vor der versammelten Jury zur Aufführung bringen. Neben der Herausforderung, zu diesem zunächst sperrigen Thema eine pfiffige Idee zu entwickeln und diese natürlich in möglichst vielen Sprachen zu realisieren, mussten die Teilnehmer auch alle technischen Fragen selbstständig lösen. Wohl nicht ganz zufällig erhielt die Gruppe, an der auch Aleksei beteiligt war, für ihren Beitrag „Quarant(äne) – eingeschlossen in der Sprache“ den 1. Preis, der mit 500 € dotiert ist.
Neben der Möglichkeit, seine Sprachkenntnisse unter Beweis stellen zu können, hat Aleksei besonders den Kontakt und Austausch mit anderen Sprachenfans aus ganz Deutschland genossen: „Ganz sicher werde ich nicht vergessen, wie wir in der Gruppe bis tief in die Nacht an unserem Kreativbeitrag gesessen haben. Trotz der Anspannung und Müdigkeit haben wir viel gelacht und sind einander tatsächlich näher gekommen. Daran werden wir uns immer wieder erinnern, wenn wir das Video ansehen.“
Bei der feierlichen Siegerehrung am Montagmorgen gratulierte Bildungsministerin Yvonne Gebauer den Preisträgern zu ihren hervorragenden Leistungen und betonte, dass die Kenntnis mehrerer Fremdsprachen entscheidend dazu beiträgt, „offen und aufgeschlossen auf Menschen aus verschiedensten Ländern zuzugehen“.
Genau diese Fähigkeit bei jungen Menschen auszubilden und zu fördern gehört zu den Leitsätzen des Wittekind-Gymnasiums. So ist es sehr erfreulich, dass neben Metropolen wie Berlin, München und Madrid als Herkunftsschule der Preisträger jetzt auch Lübbecke auf der Homepage des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen erscheint (https://www.bundeswettbewerb-fremdsprachen.de/newsarchiv-bwfs/2019-09-16-preisverleihung-solo-plus-1).
Es wäre schön, wenn Alekseis Beispiel andere Lübbecker Sprachtalente ermutigen könnte, sich der bundesweiten Konkurrenz zu stellen. Eine Anmeldung zum neuen Wettbewerbsjahr ist noch bis zum 6. Oktober möglich. Weitere Auskünfte und Unterstützung bei der Teilnahme gibt Frau Sewing.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Finalrunde des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen mit NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer.