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Verabschiedung der Abiturientia 2023

Abiturentlassfeiern stellen den Höhepunkt eines jeden Schuljahres dar – so auch in diesem Jahr: Mitte Juni war es wieder soweit: 71 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 erhielten in feierlichem Rahmen in der Lübbecker Stadthalle ihre Abschlusszeugnisse. Nach einer kurzen musikalischen Einstimmung (“Fly me to the moon“) durch die Bigband der Schule (Leitung: Sascha Wegener) begrüßte Oberstufenkoordinator Michael Rudolph als Vertreter der Schulleitung die anwesenden Schüler, Eltern und Kollegen.

In seiner Ansprache, die garantiert auf Kopfarbeit und nicht auf Künstliche Intelligenz zurückzuführen sei, wie er augenzwinkernd versicherte, ließ er die Schulzeit der aktuellen Abiturientia noch einmal Revue passieren. Er habe den Jahrgang eine lange Zeit als Klassen- und Leistungskurslehrer begleitet. Nach Abschluss der Pandemie könne man vorsichtig optimistisch in die Zukunft blicken. Das Abitur ermögliche die Verwirklichung unterschiedlicher Vorstellungen. Da die Schülerinnen und Schüler noch jung seien, ist es ihnen möglich, sich dafür Zeit zu lassen. Rudolph verwies mit Hilfe verschiedener Zitate aus der Oberstufenlektüre auf das, was für die Jugendlichen in der nächsten Zeit entscheidend sei: „Carpe diem!“ (Nutze den Tag) stand im Barock für Lebensfreude, aber auch für Selbstreflexion. Die Schülerinnen und Schüler müssten sich nun um vieles neu und selbst kümmern und dafür Verantwortung übernehmen, z.B. die eigene Wohnung, Leben als mündige Bürger, Frieden und Klima. Mit Bezug auf die „Ringparabel“ aus „Nathan der Weise“ („Der rechte Ring war nicht erweislich“) ermunterte er die Jugendlichen zum eigenständigen Denken und gab ihnen mit auf den Weg: „Denken Sie darüber nach, wofür Sie dankbar sein können. Es sei nicht selbstverständlich eine gute Schulbildung zu erreichen. Aber Sie  können nun darauf zurückgreifen.“
Im folgenden Grußwort freute sich Bürgermeister Frank Haberbosch, dass es ihm diesmal trotz anstehender Verpflichtungen möglich sei, an der Entlassfeier teilzunehmen. Er ermutigte die Abiturientinnen und Abiturienten, sich die Welt anzuschauen, denn nach Humboldt hat man die Welt nicht entdeckt, wenn man sie nie angeschaut hat, denn nur mit dem Blick aus der Ferne lerne man sie zu schätzen. Er ermutigte die Jugendlichen, sich Zeit zu nehmen und nicht die eingetrampelten Pfade zu nutzen, sondern eigene zu finden. Sie hätten mit dem Abitur das Rüstzeug für das künftige Leben erhalten, zu dem auch der Mut zum Scheitern gehöre, denn, wer nie scheitere, habe auch nie wirklich etwas probiert. Verliert nicht den Mut! Folgt dem Herzen, nicht dem Geld; Konzentriert euch auf die Berufung, nicht auf einen Beruf! Bildung sei die Eintrittskarte in die Gesellschaft. Macht was draus! Vielleicht komme der eine oder die andere nach Lübbecke zurück, möglicherweise auch als Bürgermeisterin oder Bürgermeister.
Schulpflegschaftsvorsitzender Dr. Carsten Tiemann erwähnte zunächst Freude und Stolz, die man beim Erreichen des Abschlusses empfinden könne, da gerade für diesen Jahrgang die Bewältigung verschiedener Krisen (Corona, Klimakrise) von Bedeutung sei. Eltern und Lehrern sei hier Dank geschuldet. Kurz danach löste er auf und verriet, dass er diesen Teil der Rede durch eine KI hatte formulieren lassen, was für die Zuhörer so nicht erkennbar war. Mit Blick auf die zu Verabschiedenden sagte er, es sei zwar hilfreich verschiedene Tools und Textbausteine als Arbeitserleichterung zu nutzen, dies könne aber die Tätigkeit des menschlichen Gehirns nicht ersetzen, da die ethische Dimension und der Kontextbezug fehle, ebenso wie die Kritikfähigkeit gegenüber eigenen Texten. Schulische Bildung sei vielmehr notwendig zum Umgang mit gesellschaftlichen Gegebenheiten. ChatGPT könne aufgrund von Fakten lediglich Wissen vermitteln und zusammenfassen, aber nicht die notwendige Sozialkompetenz. Gern gab Tiemann den Absolventen abschließend mit auf den Weg: „Ihr wart Wittekinder, ihr seid Wittekinder und ihr werdet Wittekinder sein.“
Nach einer kurzen musikalischen Einlage der Bigband („Puttin‘ on the Ritz“) ergriffen als Vertreter des Jahrgangs Björn Schier und Hami Turan das Wort. Mit dem Abitur als Hochschulreife stünden ihnen nun viele Möglichkeiten offen, sie hätten nun das Werkzeug für ein eigenes Leben und das Bilden einer eigenen Meinung in der Tasche.
In ihrem Redebeitrag erinnerten sie an verschiedene Stationen ihrer Schullaufbahn, der erste Kontakt bei der Einschulung auf dem Gymnasium, die Kennenlernfahrt nach Dümmerlohhausen. der Unterricht im Wahlpflichtbereich, bei dem die Klassen erstmals gemischt wurden, die Englandfahrt. Ein massiver Einschnitt ergab sich dann durch die Corona-Pandemie, wo schnell Selbstdisziplin und Selbstverantwortung gefordert, Lockdown und Wechselunterricht zu bewältigen gewesen seien. Immerhin hätten dann der Wandertag im Moor und die Stufenfeier sowie die Stufenfahrt die Stufe noch zusammenwachsen lassen und ermöglicht, gemeinsame Zeit zu verbringen. Nun überwiege der Stolz auf das Geschaffte. Dankbar seien sie den Stufenleitern Sabine Sewing und Arne Oberthür für Beratung und Organisation und die Sicherheit, die dadurch für die Schüler entstanden sei. Sie fühlten sich nun „hochseetauglich“. Daher grüßten sie ihre Stufenleiter: „Machen Sie’s gut, wir tun das auch!“
Abschließend gaben die beiden genannten Stufenleiter noch einen Rückblick über die Oberstufenzeit aus ihrer Sicht. Sie erinnerten zunächst an Ereignisse und „Nichtereignisse“: die fehlenden Rückmeldungen zu den Aufgaben im Lockdown, die ausgefallene Kennenlernfahrt in der EF, Masken und Sicherheitsabstände, das fehlende Stufenfest, die Moorwanderung bei Dauerregen, die Studienfahrt nach Berlin mit dem abendlichen „Bildungsprogramm“ und verschiedene weitere Ereignisse incl. der Mottowoche.
Abschließend wünschten sie den scheidenden Schülerinnen und Schülern die Hoffnung, die Freiheit zu genießen, Möglichkeiten zu erkennen und Nutzen für sich selbst und die Gesellschaft zu entwickeln, vor allem aber wünschten sie ihnen Neues, Kraft und Zuversicht
Anschließend verteilten die Stufenleiter zusammen mit Oberstufenkoordinator Michael Rudolph die Abschlusszeugnisse wobei verschiedene Ehrungen unter anderem auch von Ingrid Kläs, der Vorsitzenden des Vereins der Freunde des Wittekind-Gymnasiums, an Schülerinnen und Schüler  übergeben wurden.

Folgende Schülerinnen und Schüler des Wittekind-Gymnasiums Lübbecke haben in diesem Jahr die Hochschulreife erlangt:

Hanne Arning, Annika-Lorraine Baaske, Suahl Hanifa Bashardost, Laura Böker, Felix Dahm, Rahel Derksen, Steven Elia Durdin, Saliha Dursun, Lasse Els, Anna Lea Faulhaber, Henriette Luise Fliß, Viktoria Fransen, Ann-Christin Grasser, Tobias Grothus, Madeleine Haag, Jennifer Eva Harms, Isabella Hassebrock, Janne Heckel, Delia Heidenreich, Elisa Heinrich, Filliz Hilgefort, Luka Katharina Hille, Hy Le Vien Hoàng, Violetta Hofmeister, Julia Holtei, Lina Mathilda Hucke, Lasse Husemeyer, Franz Issa, Joline Klöcker, Carolin Leonie Koch, Justin Kochmann, Laetitia Kottkamp, Tiana Kröger, Johannes Maaß, Timon Philipp Macharaček, Felix Maiworm, Jan-Luca Meyer, Laurin Miklautsch, Luise Möhle, Amelia Angelina Mpiango, Christin Naser, Adrian Noldt, Rieke Oevermann, Maja Padecken, Lilly Probadnick, Jasper Rheinländer, Julie Lisette Rosenkranz, Manal Salo, Aleyna Sanal, Amrei Johanna Sanke, Leonie Sartison, Anna-Lena Schäper, Emily Schellenberg, Björn Schier, Tom Schiffer, Marvin Schimmel, Farin Schneiderheinze, Salome-Elisa Schütte, Jonathan Schwarz, Benedikt Stärke, Sari Katlin Struckmeyer, Laura Marie Yong-Yi Sun, David Thiessen, Valeria Tiessen, Monika Tissen, Hami Enes Turan, Madeline Waclawick, Jennifer Wedel, Laurenz Wölfing, Lidia-Jessica Wronna, Tristan Zopf

 
 

Zeugnissausgabe für zwei Kurse:

Ehrungen:

Die folenden Schülerinnen und Schüler wurden in diesem Jahr für besondere Leistungen oder Aktivitäten von den Fachschaften oder vom Verein der Freunde geehrt (v.l.n.r.):

Violetta Hofmeister (Integrationsleistung), Laurin Miklautsch (Technische Begleitung von Schulveranstaltungen), Luise Möhle (Bilinguales Abitur), Björn Schier (Besonderes Engagement als Stufenvertreter), Aleyna Sanal (Bilinguales Abitur und Cambridge Zertifikat), Steven Durdin (Mathematik), Madeline Waclwick (Cambridge Zertifikat), Benedikt Stärke (Mathematik), Rieke Oevermann (Religion), Jasper Rheinländer (Physik, Statistik)

Die Abiturnote 1,0 erreichten (v.l.n.r.): Laura Marie Sun, Lidia Wronna und Carolin Koch

Fotos auf dieser Seite: Tilmann Brienne