Drucken

Weg der Erinnerung 2023

Am 9. November versammelten sich wieder einmal Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs, der Stadtschule und auch des Wittekind Gymnasiums, um mit einem großen Publikum jeglichen Alters den Weg der Erinnerung zu beschreiten. Zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 trugen sie über vier Stationen hinweg die Schicksale verschiedener religiöser Gemeinschaften zur Zeit des Nationalsozialismus vor.Den Auftakt machte ein Ensemble unseres Schulorchesters um 16 Uhr im katholischen Gemeindehaus, wo Vertreterinnen und Vertreter des Berufskollegs im Anschluss die Geschichte der Katholiken in Lübbecke ab dem 19. Jahrhundert schilderten.

Nach einem kurzen Marsch über den Niederwall läutete eine weitere Gruppe des Berufskollegs die zweite Station ein, welche sich mit der Verfolgung kleinerer religiöser Gemeinschaften in Lübbecke befasste. In einem fiktiven Interview wurde die Heimsuchung der Zeugen Jehovas, Ernsten Bibelforscher und der Freytags-Gemeinde durch die Nationalsozialisten eindringlich veranschaulicht. Eine Station weiter stellte eine Delegation der Stadtschule auf dem Marktplatz das schwierige Verhältnis der evangelischen Gemeinde in Lübbecke zur NS-Regierung in einem Vortrag und einem Rollenspiel dar.

Traditionsgemäß nahm der Weg der Erinnerung am Platz der Synagoge sein Ende. Nach einem Posaunenspiel unserer Schule erzählten weitere Schülerinnen und Schüler des Wittekind-Gymnasiums die leidvolle Geschichte der jüdischen Gemeinde Lübbeckes. Man sprach von dem Judenpogrom 1350, von der Entstehung des Antisemitismus als „weiterentwickelte“ Form des Judenhasses im 19. Jahrhundert, von Max Lazarus, dem letzten jüdischen Kantor, und der Synagoge, vom Schicksal der jüdischen Familie Hecht, von den gegen Jüdinnen und Juden erlassenen Gesetzen ab 1933 und schließlich vom verabscheuungswürdigen Höhepunkt der Erzählung, der Reichspogromnacht.
Die Veranstaltung endete mit dem Niederlegen des Kranzes, einer Schweigeminute und einem abschließenden Stück des Posaunen-Ensembles.