Drucken

 

Großes Lob vom Team „Nummer gegen Kummer“

Carolin Rürup, die seit diesem Jahr als Referendarin an unserer Schule arbeitet und auch als ehrenamtliche Telefonberaterin beim Kinderschutzbund Minden-Bad Oeynhausen e.V. bei der bundesweiten Telefonberatung „Nummer gegen Kummer“ aktiv ist, hatte dort von der Anti-Mobbing-Arbeit am Wittekind-Gymnasium erzählt. Das Interesse war so groß, dass das Telefonteam eine Einladung aussprach. Und so machten sich im November fünf Mitglieder der Anti-Mobb-Gruppe des Wittekind-Gymnasiums voller Neugierde auf den Weg nach Minden.

Nach einem herzlichen Empfang wurden Erfahrungen zum Thema „Mobbing“ ausgetauscht. Die Mindener hatten viele Fragen: Wie erkennt man Mobbing? Welche konkreten Empfehlungen kann man Eltern geben? Welche Möglichkeiten haben Schülerinnen und Schüler die gemobbt werden? Was unternehmen wir als Schule gegen Mobbing? Wie wird den Gemobbten geholfen?

Die Gruppe aus Lübbecke war sehr überrascht zu erfahren, dass viele Anrufe zum Thema Mobbing erfolgen, es jedoch anscheinend nur wenige Schulen gibt, die sich diesem Problem stellen und ein Hilfe-Konzept entwickelt haben.

Bei der „Nummer gegen Kummer“ berichten viele, dass sie mit Mobbing alleine gelassen werden und die Lehrkräfte nicht wissen, was sie tun sollen. Häufig laute die Antwort: „Stell dich nicht so an!“ oder „Da musst du durch!“ Dass Kolleginnen und Kollegen tatsächlich so auf ein Kind reagieren, das um Hilfe bittet, ist für Frau Boiten und Herrn Spilker eine sehr erschreckende Vorstellung. Die Elternvertreterinnen der Anti-Mobb-Gruppe, Frau Probadnick und Frau Schier, bestätigten, wie wichtig es sei, dass Lehrer und Eltern gemeinsam gegen dieses Problem vorgehen.

Unsere Erfahrung zeigt: Allein die Tatsache, dass eine Schule dieses Problem ernst nimmt und aktiv wird, bewirkt einen Rückgang der Mobbingattacken und sensibilisiert Schülerinnen und Schüler für das Thema Mobbing. Die Angriffe fallen nicht so massiv aus, wie es vor vielen Jahren einmal der Fall war.

Herr Bringewatt, der in der Schulberatungsstelle in Minden arbeitet und als Vater ebenfalls in der Anti-Mobb-Gruppe mitwirkt, nannte verschiedene Anlaufstellen, die Eltern und Lehrer kontaktieren können, wenn Hilfe bzw. Beratung benötigt wird, wie zum Beispiel den schulpsychologischen Dienst.

Frau Boiten stellte im Laufe des Gesprächs die Aktivitäten der Anti-Mobbing-Gruppe am Wittekind-Gymnasium vor. Darunter fallen verschiedene präventive Projekte mit Schülerinnen und Schülern, um eine Sensibilität für das Thema zu schaffen, aber auch Vorträge, die für Eltern organisiert werden, und natürlich der wichtige Punkt der Intervention, wenn Mobbingfälle an die Gruppe herangetragen werden. Dann wird ein erprobtes Verfahren angewandt, das je nach Schweregrad des Mobbings zunächst in Gesprächen mit den Beteiligten versucht, eine Lösung herbeizuführen. Wenn dies keinen Erfolg hat, müssen die Mobber mit Konsequenzen aus dem jeder Schule zur Verfügung stehenden pädagogischen Maßnahmenkatalog rechnen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinderschutzbundes zeigten sich begeistert von dem Engagement und betonten, wie wichtig diese Arbeit sei. Es sei schade, dass dies nicht eine Selbstverständlichkeit für alle Schulen in Deutschland sei.

  

Link zum Deutschen Kinderschutzbund Minden - Bad Oeynhausen e. V.:

http://www.dksb-minden.de/

https://www.nummergegenkummer.de/

Links zur Schulberatungsstelle:

Für Eltern:

http://www.minden-luebbecke.de/Service/Regionale-Schulberatungsstelle/Schulpsychologische-Angebote

Für Lehrkräfte:

http://www.minden-luebbecke.de/Service/Regionale-Schulberatungsstelle/Schulpsychologische-Angebote