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Anti-Mobbing-Projekttag der 6. Klassen

Seit einigen Jahren arbeitet das Wittekind-Gymnasium daran, durch verschiedene Präventionsmaßnahmen, Mobbing unter Schülern gar nicht erst entstehen zu lassen. Eine dieser Maßnahmen ist das Projekt "Theater gegen Mobbing", das in jedem Schuljahr mit der 6. Jahrgangsstufe durchgeführt wird. In diesem Jahr fand das Projekt in Zusammenarbeit mit dem "SPOTLIGHT-Theater gegen Mobbing" vom "arbeitskreis soziale bildung und beratung e.V." (asb) aus Münster statt und war zugleich Teil einer Lehrerfortbildung.

Der Projekttag begann für alle 6. Klassen gemeinsam im PZ. In seiner Begrüßung ermutigte Schulleiter Dr. Eberhard Hagemeier die Schülerinnen und Schüler, Mobbing sofort beim Klassenlehrer oder anderen Vertrauenspersonen zu melden.
Im Anschluss stellten die Mitglieder des Spotlight Theaters in verschiedenen Spielszenen die Situation in einer Klasse dar, in der ein Junge und ein Mädchen gemobbt wurden. Dazu wurden nicht nur die Abläufe in der Schülergruppe spielerisch ansprechend auf die Bühne gebracht, sondern auch die häuslichen Verhältnisse einzelner Mobber und ihrer Opfer beleuchtet sowie das Verhalten der zuschauenden Klassenmitglieder in den Blick genommen.
Alle weiteren Schritte des Vormittags fanden im Klassenverband statt. Die Betreuer vom asb verstanden es hier von Anfang an, das Vertrauen der Schülerinnen und Schüler zu gewinnen und diese zu motivieren, aus sich herauszugehen und auch kritische Punkte vor der Klasse anzusprechen. Nach verschiedenen Spielen, die den Zusammenhalt in der Gruppe und die Zusammenarbeit der Klassenmitglieder stärken sollten, bekamen einzelne Schüler die Aufgabe, die zuvor gesehene Mobbing-Theaterszene nachzuspielen und anschließend ihre Empfindungen während des Spielens der Klasse darzustellen. Schließlich suchten alle gemeinsam nach einer Lösung für die Situation, die dann ebenfalls noch einmal spielerisch vorgestellt wurde.
In einer nächsten Einheit arbeiteten die Schülerinnen und Schüler getrennt nach Geschlechtern mit den Teamern vom asb. Hier sollte herausgefunden werden, was man überhaupt unter Mobbing versteht und inwieweit dies in der jeweiligen Klasse vorkommt.
Schließlich wurden die Ergebnisse im Klassenverband in Anwesenheit des jeweiligen Klassenleiterteams zusammengetragen. Dazu kamen in einem Stuhlkreis jeweils zwei Klassenmitglieder ins Gespräch, wobei ein Schüler eine problematische Situation ansprach, in welcher der andere in irgendeiner Weise gegenüber dem Sprecher oder einer anderen Person unangemessenes Verhalten gezeigt hatte. Dieses wurde von den Sechstklässlern erstaunlich offen und respektvoll angesprochen. In der Folge durften die Mitschüler unter Anleitung der asb-Teamer Fragen stellen und Lösungsvorschläge benennen. Aus den genannten Vorschlägen wurde schließlich eine Vereinbarung entwickelt, welche die beiden „Kontrahenten“ per Handschlag besiegeln mussten. Nachdem mit Hilfe eines Murmelspiels abschließend wertschätzendes Verhalten eingeübt worden war, sahen sich alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam im PZ den Schluss des Theater-Stücks vom Anfang des Tages an. Auch hier fanden die Beteiligten Möglichkeiten, Mobbing künftig zu unterlassen und stattdessen auf die anderen angemessen einzugehen.
Als Fazit des Tages konnten die Kinder mit nach Hause nehmen, dass es wichtig ist, die Klassengemeinschaft aktiv anzugehen und zu fördern sowie bei mobbingverdächtigen Beobachtungen andere anzusprechen und sich zusammenzuschließen, um dem möglichen Opfer zu helfen. Dabei ist jeder wichtig und kann mithelfen, dass es gar nicht erst zum Mobbing kommt!