Vom 01. bis zum 04. Oktober nahmen wir – wir, das sind die Schüler:innen Hannah Henke, Marlin Hohnstädt, Sami Khoder, Erik Pascal Müller, Antonia Palenberg und Cedric McClure – im Rahmen unserer MEGA-AG an der zehnten Model United Nations Conference (MUN) in Toruń (Thorn), Polen, teil, dieses Jahr unter dem Motto „Understanding the Roots of Polarisation to Achieve Harmony“.
Gemeinsam mit unseren Lehrerinnen Frau Kuppels und Frau Specht begaben wir uns in einem Mietwagen auf die achtstündige Reise gen Toruń.
Dort angekommen, wurden wir herzlich von unseren Gastfamilien, die uns für die Zeit der Konferenz freundlicherweise bei sich aufnahmen, empfangen. Den Rest des Tages verbrachten wir dann jeweils mit unseren Gastfamilien.
Am nächsten Tag war es dann soweit: Die Konferenz sollte beginnen. Zunächst wurden wir von Schülerinnen und Schülern der ausrichtenden Schule, dem „I Liceum Ogólnokształcące im. Mikołaja Kopernika“ (mit 460 Jahren die älteste Schule Toruńs) gemeinsam mit 247 Delegierten von 18 Schulen aus 9 europäischen Ländern sowie den USA und Palästina in das Kultur- und Kongresszentrum Jordanki geführt, in dem die feierliche Eröffnungszeremonie, begleitet von vielen interessanten Reden von Politikerinnen und Politikern, Diplomaten, aber auch Lehrkräften der ausrichtenden Schule, stattfand. Einer dieser Redner war der polnische Politiker Grzegorz Karpinski, der über Nikolaus Kopernikus, eine Berühmtheit Toruńs, sprach, ihn als „man who dared to look at the world from a different perspective and […] changed our world forever“ bezeichnete und die Schülerinnen und Schüler aufforderte, eben das auch im Rahmen der MUN zu tun.
Auch Natalie Reglinski, Attaché der deutschen Botschaft in Warschau, sprach von ihren eigenen Erfahrungen von MUNs, ihrer diplomatischen Tätigkeit in Brüssel und wie diese Erlebnisse Verständnis und Empathie fördern können. Wir trafen Frau Reglinski zuvor an der Schule und konnten uns bereits mit ihr über diese Erfahrungen austauschen.
Zudem sprach ein Mitglied des „Board of Erasmus“ über die Bedeutung von Gemeinschaft und Einheit: „We have more in common than what separates us. Our aim should be our global community.“
Schließlich erklärte die Konferenzleitung, das steering committee, die ToMUN 2025 feierlich für eröffnet.
Es konnte also losgehen. Wir gingen zurück in die Schule, wo sich die Tagungsräume der Komitees befanden, in denen wir nun die nächsten drei Tage verschiedenste aktuelle weltpolitische Themen besprachen, etwa Bildschirmabhängigkeit und antimikrobielle Resistenzen in der World Health Organization (WHO), die Wohnraumkrise und ein mögliches Grundeinkommen für jeden Menschen der Erde im Economic and Social Council sowie die Reform von Friedensmissionen und die Lage im Südsudan im Security Council – um nur die Komitees zu nennen, in denen wir arbeiteten. Die Diskussionen wurden selbstverständlich auf Englisch geführt.
Da drei von uns zum ersten Mal auf einer solchen Konferenz waren, mussten wir uns zunächst an die Abläufe der Debatten gewöhnen, fanden uns aber erstaunlich schnell ein und konnten bald mitdiskutieren und gemeinsame Lösungen für weltpolitische Probleme finden.
Am zweiten Tag der ToMUN trafen sich alle Delegierten für eine Tour durch die Stadt, die auch von den Schülerinnen und Schülern organisiert und geleitet wurde. Wir lernten dabei sehr viel über Nikolaus Kopernikus, schiefe Häuser, die der Stadtgeschichte zufolge etwas über den Charakter eines Menschen aussagen, sowie die deutsche Vergangenheit der Stadt.
Am Abend fand dann die sehnsüchtig erwartete Party in den Räumlichkeiten der Schule statt, bei der wir ausgelassen feierten und neue Bekanntschaften knüpfen konnten.
Am letzten Konferenztag durften alle Delegierten die polnische Küche kennenlernen: In der Mittagspause ging es ins „Pierogarnia Stary Toruń“, ein altehrwürdiges Restaurant, in dem Pierogi und Borschtsch serviert wurden. Zudem fand die große „General Assembly“, eine Generalversammlung statt. Unsere Komitees nahmen dort jedoch nicht teil.
Nach den Debatten ging es dann zur Abschlusszeremonie in die Universität „Wydział Fizyki, Astronomii i Informatyki Stosowanej“. Dort wurden die engagiertesten Delegierten in einem feierlichen Rahmen geehrt.
Die ToMUN 2025 war für uns alle ein unvergessliches Erlebnis. Wir lernten viel über Differenzen, nicht unbedingt nur politischer Natur, und darüber, wie man diese überwinden kann. Wir erfuhren viel über andere Kulturen im Austausch mit unseren Gastfamilien und konnten neue internationale Freundschaften knüpfen. Besonders erstaunt hat uns der Einsatz und das Engagement der Toruńer Schülerinnen und Schüler, die die Konferenz selbstständig und nahezu eigenverantwortlich auf die Beine stellten.
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