Gegenbesuch aus Delhi (USA)

Halt entfällt – Zug verspätet sich – Anschlusszug kann nicht erreicht werden … Chaotischer hätte die Anreise der amerikanischen Gäste am Ende November  von Berlin nach Minden nicht verlaufen können. Durch ein Zugunglück zwischen Braunschweig und Hannover war der Zugverkehr zwischen Berlin und Hannover für viele Wochen quasi lahmgelegt. Für die Gäste aus Delhi war es ein wahrer Höllentripp, der statt der ursprünglich geplanten drei Stunden am Ende neun Stunden lang andauerte.

Die deutschen Lehrerinnen Jessica Stefener und Silke Horst versuchten den Freunden aus Amerika so gut es ging zu helfen und tauschten allein am Tag der Anreise knapp 200 digitale Nachrichten mit den Kollegen aus, um sie immer wieder über die aktuell möglichen Alternativen zu informieren.

Glücklicherweise verlief der Rest des Aufenthalts in Lübbecke weniger chaotisch und da es sich um den Gegenbesuch der New Yorker Highschool handelte und sich deshalb alle Schülerinnen und Schüler schon gut kannten, war das nächtliche Wiedersehen am Bahnhof Minden trotz der Umstände sehr herzlich.

Danach begann eine Woche mit vollem Programm: die Schule kennenlernen, Bowlen gehen, Handball spielen, gemeinsam Essen gehen, Fußball-WM schauen, Volleyball trainieren, gemeinsam Sportspiele spielen, den Weihnachtsmarkt in Münster besuchen, Grundschüler besuchen, Basketball trainieren, Präsentationen halten, ins Fitnessstudio gehen, deutsche Weihnachtslieder singen, surfen gehen und schließlich Abschied feiern. Luft zum Atmen blieb wenig – aber so waren es die Lübbecker Schülerinnen und Schüler auch schon von der Woche in Delhi gewohnt, wo sie Ende September eine phantastische Zeit an der Delaware Academy verbringen durften.
Es bleibt zu hoffen, dass den Teilnehmer*innen dieses Projekts vor allem die tolle gemeinsame Zeit mit den neuen Freunden und nicht das stundenlange Warten auf Züge und Flüge in Erinnerung bleibt und dass die An- und Abreise beim hoffentlich nächsten (privaten) Treffen völlig reibungslos verläuft.
Das Wittekind-Gymnasium mit den für den USA-Austausch zuständigen Kolleginnen Eva Holzberger, Jessica Stefener und Silke Horst hofft, dass es in zwei Jahren wieder einen Austausch mit Delhi/NY geben wird und dass dann alles glatter laufen wird.
Die amerikanischen Gäste aber haben – spätestens seit dem auch noch verpassten Anschlusszug auf der Rückfahrt von Münster – ein neues Schimpfwort in ihrem Wortschatz: 'Deutsche Bahn' ist für sie zum Synonym geworden für alle möglichen Kraftausdrücke, mit dem man wunderbar schmunzelnd seinem Frust Ausdruck verleihen kann.