Die Klassen 5 und 6 bilden eine besondere pädagogische Einheit: die Erprobungsstufe. Innerhalb der Erprobungsstufe gehen die Schülerinnen und Schüler ohne Versetzung von der Klasse 5 in die Klasse 6 über. Am Ende der Klasse 6 entscheidet die Versetzungskonferenz mit der Versetzung der Schülerinnen und Schüler in die Klasse 7 auch über deren Eignung für den weiteren Besuch des Gymnasiums.
Übergang von der Grundschule zum Gymnasium
Das pädagogische Konzept der Erprobungsstufe des Wittekind-Gymnasiums strebt einen „sanften Übergang" von der Grundschule zum Gymnasium an, um sich der Tatsache einer immer heterogener werdenden Schülerschaft in Bezug auf Leistungsvoraussetzungen, die Beherrschung methodischer Fertigkeiten und das Sozialverhalten in der Erprobungsstufe zu stellen und heterogene Lerngruppen zu fördern.
Das Wittekind-Gymnasium versteht sich deswegen in erster Linie als eine Schule, die allen Schülerinnen und Schülern, die unsere Schule besuchen, eine echte Chance einräumt, ihre individuellen Leistungsmöglichkeiten zu entfalten. Dabei bildet der gymnasiale Leistungsanspruch besonders am Anfang, während der Übergangsphase von der Grundschule zum Gymnasium, nur einen von mehreren gleichwertigen pädagogischen Schwerpunkten. Die qualifizierte Vermittlung von Fachwissen und methodischen Fertigkeiten sowie die damit verbundene Beurteilung von Schülerleistungen (insbesondere am Ende der Erprobungsstufe, wenn es um die endgültige Entscheidung über die richtige Schulform geht) gehören zu unseren selbstverständlichen Aufgaben und werden von uns sehr ernst genommen. Ebenso wichtig ist für uns die Herstellung eines positiven sozialen Klimas. Wir versuchen ein Lernklima zu ermöglichen, das den Kindern in ihrem individuellen Lernprozess stärker entgegenkommt und in dem sie sich „zu Hause" fühlen können.
Soziales Lernen in der Erprobungsstufe - der Klassenrat
Der Klassenrat fördert das demokratische Miteinander und die Atmosphäre der Achtsamkeit in unserer Schule.
Er ist das demokratische Forum einer Klasse und trägt dazu bei, dass jedes Kind seine Empfindungen, Anliegen, Probleme und Positionen zu Gehör bringen kann. In regelmäßigen Klassenratssitzungen des Politikunterrichts der Erprobungsstufe beraten, diskutieren und entscheiden die Schülerinnen und Schüler über schriftlich eingereichte Anliegen (Briefkasten), z.B. über die Gestaltung und Organisation des Lernens und Zusammenlebens in Klasse und Schule, über aktuelle Probleme und Konflikte und über gemeinsame Planungen und Aktivitäten.
Die Vergabe fester Rollen mit klaren Rechten, Anforderungen und Pflichten trägt entscheidend zum Gelingen des Klassenrats bei. Ein klar strukturierter Ablauf bildet ein Gerüst für Diskussionen und Entscheidungsprozesse. So erleichtert er den Schülerinnen und Schülern, sich auf die faire und sachorientierte Diskussionen zu konzentrieren, die jedem Teilnehmer Beachtung schenkt und Respekt zollt.
Die Gestaltung des sozialen Miteinanders wird so systematisch angeleitet und gefördert und so das posit
ive Lernklima, das unsere Schule prägt, bereits in der Erprobungsstufe angelegt.
Der Wittekind-Schulplaner
Bei dem für das Wittekind-Gymnasium konzipierten Schulplaner handelt es sich in erster Linie um eine Kombination aus schulinternem Terminkalender und Hausaufgabenheft, das unserer Leitidee der Transparenz, der Kommunikation und des Miteinanders von Schule und Elternhaus entspricht. Darüber hinaus führt der Wittekind-Schulplaner insbesondere die Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe und deren Eltern sowie die Seiteneinsteiger in die Schulgemeinschaft ein („Schulethos“) und weist auf Ansprechpartner und Kommunikationswege hin („Wichtig Ansprechpartner“, „Unser Kollegium“ und „Gespräch mit der Lehrkraft“).
Im „Kommunikationsdreieck“ zwischen Schülerschaft, Lehrkräften und Elternhaus haben wir eine Organisationshilfe konzipiert, die unsere Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt, die Hausaufgaben, die langfristigen Projektvorhaben und die schulischen Termine so zu notieren, dass sie jeden Tag gut vorbereitet sind und in der Schule erfolgreich mitarbeiten können. Durch die Einführung des Schulplaners wird der Stellenwert von Hausaufgaben im gesamten Schulablauf betont, so dass insbesondere die neuen Schülerinnen und Schüler erkennen, dass häusliche Übungsphasen in erheblichem Maße zum individuellen Lernerfolg beitragen können.
Im Allgemeinen unterstützt der Schulplaner die Selbstständigkeit und Selbstorganisation der Schülerinnen und Schüler, die Termine rechtzeitig notieren und so lernen, langfristig zu planen („Kalendarium“, „Termine für Klassen-/Kursarbeiten und Tests“, „Arbeitsorganisation“ und „Die 10 wichtigsten Lernregeln“). Schrittweise erleben sie, dass sie durch ein gut strukturiertes Zeitmanagement ihren schulischen Erfolg selber gestalten können.
Die Eltern erhalten die Möglichkeit, sich rasch über wichtige Termine, Lerninhalte und die Organisation Ihres Kindes zu informieren.
Außerdem können die Lehrerinnen und Lehrer in einer Kommentarspalte Mitteilungen notieren („Fehlende Hausaufgaben und Material“ und „Verhalten im Unterricht“). Die Eltern haben so Gelegenheit, gerade mit den Kindern die neu zu uns gekommen sind, die Organisation des nächsten Schultags zu trainieren. Eintragungen unter „Verhalten im Unterricht“ bieten oft Anlass für ein Gespräch mit den Eltern, so dass sich das oben erwähnte Kommunikationsdreieck an dieser Stelle schließt. Der Wittekind-Schulplaner sammelt auch die Entschuldigungen bei Abwesenheit. Diese Form der Kommunikation erscheint uns besonders unkompliziert.
Wir beobachten, dass unser Schulplaner zu einer selbstverständlichen Organisationshilfe geworden ist, die intensiv genutzt wird und das Miteinander innerhalb der Schulgemeinschaft erleichtert.
Weiterführende Links:
KM (unser künstlerisch-kreatives Zusatzangebot in Jahrgangsstufe 5)
WPI (Informationen zur Wahl der zweiten Fremdsprache in Jahrgangsstufe 7)