Luxemburgische und deutsche Schüler*innen beweisen das Gegenteil

Das Wittekind-Gymnasium in Lübbecke ist bereits seit vielen Jahren Mitglied im Netzwerk „Education without frontiers“, dem 18 weitere Schulen aus Europa angehören. Die Schule pflegt so seit 1989 eine intensive Partnerschaft mit zahlreichen Schulen in Europa. Seit mehr als 10 Jahren gehört auch der sogenannte DeLux-Austausch mit dem Lycée Hubert Clement in Esch-sur-Alzette, Luxemburg dazu.

Vom 3. bis 7 März 2025 empfingen Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 des Wittekind-Gymnasiums in diesem Jahr ihre Gäste aus dem Nachbarland, um im Austausch miteinander die Bedeutung Europas noch genauer zu erfassen. Im Rahmen dieses von Erasmus+ geförderten Projektes arbeiteten sie eine Woche lang in verschiedenen Workshops, die es ihnen ermöglichen sollten, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Europas und der EU zu verstehen und zu erfahren:
Durch eine großzügige Spende der Karin und Paul Gauselmann Stiftung konnte ein Planspiel des CIVIC Instituts angeboten werden, bei dem die Teilnehmenden in die Rollen einzelner Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten schlüpften, um in einer Simulation des Europäischen Rates über Flüchtlingspolitik zu diskutieren. Zum Thema „SOS Europa“ wurden zahlreiche Probleme ausgehandelt und die Positionen der einzelnen Länder deutlich gemacht. Besonderen Spaß hatten die Schüler*innen dabei im Austausch der verschiedenen Standpunkte, die sich zum Teil widersprachen und so zu hitzigen Diskussionen führten.
In einem weiteren Workshop erarbeitete Martin Holle, Lehrer für Sozialwissenschaften am Wittekind-Gymnasium, mit der Gruppe die Geschichte der EU. Ein mehrere Meter langer Zeitstrahl, der eine besondere Übersicht aller wichtigen Ereignisse der letzten 70 Jahre verdeutlichte, konnte zum Abschluss der gemeinsamen Woche im PZ der Schule ausgestellt und den beeindruckten Eltern präsentiert werden.
Bei einem Ausflug in die Wissenwerkstatt nach Bielefeld hatte die Gruppe Gelegenheit sich mit der Zukunft auseinanderzusetzen und zu erfahren, welche Herausforderungen auf jeden einzelnen, aber auch die Gemeinschaft zukommen könnten. Dabei wurde in einem Workshop das Thema „Nachhaltigkeit“ erfahrbar gemacht, indem die Schüler*innen am Beispiel der Überfischung der Weltmeere lernten, dass nur durch Kooperation und Zusammenhalt nachhaltiges Handeln möglich ist.
Eine weitere Gruppe erfand mit Hilfe von Themenkarten Szenarien für die nahe und ferne Zukunft: Wie werden wir leben? Was werden wir essen? Auf welche Veränderungen müssen wir uns einstellen? Am Ende ihres Workshops verfassten sie eine Postkarte aus der Zukunft und hielten ihre ganz persönliche Zukunftsvision fest.
Obwohl viele herausfordernde Themen Teil des Programms waren und die Schüler*innen sich mit diesen auseinandersetzen mussten, war aber immer deutlich, dass 41 junge Menschen aus zwei europäischen Ländern an einem Strang ziehen wollen. Die Schüler*innen verstanden sich blendend und waren erstaunt, wie schnell eine intensive gemeinsame Woche vergeht.
Die Gruppe wird sich Anfang Juni in Luxemburg wieder treffen und dort die Gelegenheit haben, vieles des in dieser Woche Gelernten aufzugreifen. Verschiedene Institutionen und Einrichtungen der EU, die in Luxemburg ihren Sitz haben, sollen besucht, aber auch die Freundschaften, die entstanden sind, sollen vertieft werden.
Für diese Gruppe ist Europa nicht in Gefahr, im Gegenteil, es ist sehr lebendig und blickt in eine positive Zukunft.