Das Wittekind-Gymnasium nimmt seit über 35 Jahren aktiv am europäischen Schulnetzwerk 'Education without Frontiers teil', das aus insgesamt 18 europäischen Schulen aus 16 Ländern besteht und sich zum Ziel gesetzt hat, die Bildung seiner Schülerinnen und Schüler im Sinne des europäischen Wertekanons durch internationale Projekte und gemeinsame Fortbildungen zu verbessern. Neben den vielen Projekten, die das Wittekind zusammen mit einzelnen Partnern des Netzwerks organisiert, findet jedes Jahr ein großes Netzwerktreffen statt, bei dem die europäischen Schulen sich mit einem pädagogischen oder didaktischen Thema auseinandersetzen und sich austauschen.

Im November 2024 fand das Netzwerktreffen an der portugiesischen Partnerschule in Leiria zum Thema 'Chancen und Risiken der Nutzung von künstlicher Intelligenz im Schulalltag' statt. In der Vorbereitung der Konferenz zeigte die deutsche Delegation bestehend aus der Schulleiterin Katrin Höcker-Gaertner sowie Jessica Stefener und Silke Horst eine vergleichsweise kritische Haltung gegenüber der Rolle von KI. 

Viele europäische Kolleginnen und Kollegen sehen vielmehr die Chancen, die sich durch KI bieten und haben sich in Teilen auch schon auf den Weg gemacht, Prüfungsformate anzupassen und den Unterricht gänzlich anders zu gestalten und KI auch verstärkt in die Unterrichtsplanung einzubinden. Gleichzeitig hat der Austausch aber auch gezeigt, dass Schulen, in denen die Schülerinnen und Schüler im Unterrichtsalltag ohne digitale Geräte arbeiten, weniger Probleme sehen, da KI höchstens zu Hause oder gezielt im Computerraum genutzt werden kann und deshalb nicht als 'Täuschungs-Tool' angesehen wird.

Das Wittekind-Gymnasium hatte sich bereits in 2023 an einem Fortbildungstag mit dem Thema auseinandergesetzt – aber die Teilnahme an der 'AI-cademy' in Leiria hat gezeigt, dass dies nur der Anfang eines langen und komplizierten Weges ist und dass ein kontinuierlicher Austausch ungemein wertvoll ist. Das Fazit der Schulleiterin nach einer interessanten Tagung lautet: „Die Herausforderung für unseren schulischen Alltag wird darin bestehen, uns produktiv und konstruktiv diesem Tool im Unterricht zu nähern, ohne die rechtlichen Bedingungen und die Vorbereitung auf unsere traditionell ausgerichteten Prüfungsformate, also schriftliche Klassenarbeiten und Klausuren aus dem Blick zu verlieren.“