Fünf europäische Partnerschulen zu Gast am Wittekind-Gymnasium

Jeder Schüler und jede Schülerin des Wittekind-Gymnasiums weiß es: An der Europaschule hat man ungeahnte Möglichkeiten. Jeder bekommt im Laufe seiner Schulzeit mehrfach die Chance, einen Schüleraustausch mitzugestalten und vor allem selbst zu erleben!

Wie jedoch geht eine Europaschule mit der Pandemie um? In Abwägung der Chancen und Gefahren wurde die Entscheidung gefällt: Das erste ERASMUS+ Projekt des Wittekind-Gymnasiums nach zweijähriger Pause sollte trotz Pandemie in Präsenz stattfinden. Dies ist in einer Zeit, in der Absagen von Unternehmungen an der Tagesordnung sind oder Treffen in die virtuelle Welt verlagert werden, schon ein nicht zu unterschätzender Wert an sich.
In überschäumender Vorfreude auf den fünftägigen europäischen Klimagipfel MEGA (Make Environment Great Again) stürzte sich daher die gleichnamige Arbeitsgemeinschaft in die monatelange Vorbereitung der multilateralen Jugendbegegnung der Partnerschulen des Wittekind-Gymnasiums in Saragossa (Spanien), Luxemburg-Stadt (Luxemburg), Namur (Belgien), Toruń (Polen) und Žilina (Slowakei). Die Arbeitsgemeinschaft MEGA unter der Leitung von Alexandra Wilke und Petra Müller, die sich aus Schülerinnen und Schülern der gesamten Oberstufe zusammensetzt, entwickelte Leitideen der Begegnung und bereitete sich thematisch auf die Moderation von Workshops und Podiumsdiskussionen vor. Es galt  Experten einzuladen und sich Wissen zum Thema „Nachhaltigkeit“ anzueignen.
Endlich war es soweit. Als die Gäste vom Bahnhof oder Flughafen abgeholt wurden, begegnete man einer neuen Persönlichkeit, die ihre Kultur einbringt. Eine Teilnehmerin brachte es so auf den Punkt: „Man übt, Menschen offen gegenüber zu treten und sammelt einzigartige Erfahrungen, die einen ein Leben lang begleiten werden.“
Gemeinsam mit den 25 Gästen aus allen Richtungen Europas lernte man in der Eröffnungsveranstaltung Klimaforscher und Umweltpsychologen durch Live-Schaltungen zu verschiedenen Universitäten kennen und tauchte an den folgenden Tagen in Workshops tiefer in das Thema „Erderwärmung und ihre Folgen für das globale Ökosystem“ ein. Im NABU Besucherzentrum „Moorhus“ in Lübbecke-Gehlenbeck sowie im zdi (Zukunft durch Innovation)-Zentrum in Minden erfuhren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Klimagipfels, dass Wege aus der Klimakrise in vielen Feldern der Wissenschaft gesucht werden. Naturschutz, Forschung und ein verstärktes Umweltbewusstsein, das europaweit in den schulischen Lehrplänen angelegt sein muss, können die Klimaerwärmung zumindest verlangsamen, sagen die Wissenschaftler übereinstimmend. Dabei muss immer interdisziplinär und global gedacht und gearbeitet werden.
Für die Jugendlichen aus Süd-, West und Osteuropa stellte sich somit die Kernfrage „Was können wir in unserem schulischen Umfeld zur Verbesserung der bedrohlichen Situation des „blauen Planeten Erde“ beitragen? Was ist sofort umsetzbar?“. Auf einem Markt der Möglichkeiten wurden zahlreiche konkrete Ideen ausgetauscht, die sich fächerübergreifend und projektartig im Schulalltag aller Teilnehmerländer verwirklichen lassen. So entwickelten die jungen Klimaaktivisten ein Europacurriculum der Nachhaltigkeit der sechs Partnerschulen, das von der Leitidee eines bekannten afrikanischen Sprichworts getragen wird:
„Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, verändert sich das Gesicht der Welt.“

Eindrücke von der Eröffnungsveranstaltung und vom Workshop im zdi-Zentrum in Minden (Fotos: Elisa Heinrich):