Projektkurs nimmt an UN-Simulation im polnischen Toruń teil

Acht Schülerinnen und Schüler des Wittekind-Gymnasiums nahmen jetzt an einer internationalen Konferenz im polnischen Toruń teil, bei der die Arbeit der Vereinten Nationen simuliert wurde. Zu den Aufgaben der Lübbecker Projektgruppe „Young European Leadership“ (YEL) gehörte die Ausarbeitung möglicher Lösungsansätze für politische Fragestellungen und Probleme.


Fünf Monate nach der Teilnahme an einer Model United Nations (MUN) in Zilina, Slowakei, machten sich dieselben acht Schüler wieder in Begleitung von Englischlehrerin Petra Müller auf den Weg zur nächsten MUN im polnischen Toruń, bekannt als Geburtsstadt Kopernikus’. Bei einer MUN nehmen die Schüler die Rolle eines anderen Landes ein. Zur Vorbereitung recherchieren sie dessen politische Meinung zu dem Thema ihres Komitees, schreiben Grundsatzerklärungen und Beschlussentwürfe.
Das offizielle Programm begann mit einer Stadtführung durch Toruń, bei der alle Delegierten die schönsten Ecken der Weltkulturerbestadt bewundern konnten, vom Schiefen Turm über das einzigartig gebaute Theater zur Kopernikusstatue und dem Ufer der Weichsel.
Anschließend nahmen sie an einem Workshop zur Einführung in das niederländische Modell teil, welches ein Debattierverfahren ist, das bei der ToMUN (Toruń Model United Nations) verwendet wird. Danach ging die „richtige“ Arbeit los, das Lobbying. Dabei arbeiteten Delegierte miteinander, deren Länder ähnliche Interessen vertraten, und führten ihre Beschlussentwürfe zusammen.
Bei der ToMUN gab es vier Komitees mit jeweils vier verschiedenen Unterthemen aus den Bereichen Abrüstung und Internationale Sicherheit, Wirtschaft und Finanzen, soziale, humanitäre und kulturelle Fragen sowie Spezialpolitik und Entkolonialisierung. Zusätzlich gab es noch den Sicherheitsrat, der unter anderem über den Ukrainekonflikt und den IS diskutierte, den Menschenrechtsrat, der sich mit Migration und damit verbundenen Problemen beschäftigte, und die Spezialkonferenz mit dem Thema Klimawandel.
In jedem Komitee saßen 20 bis 30 internationale Delegierte aus Lettland, Luxemburg, Polen, Slowakei, Ungarn und Deutschland, die während der intensiven Debatten andere Länder aus der ganzen Welt sowie internationale Organisationen vertraten.
Nach der Zusammenführung während des Lobbyings wurden die verschiedenen Beschlussentwürfe dem gesamten Komitee vorgestellt. Die Repräsentanten hatten die Möglichkeit, Reden zu halten, in denen sie den Resolutionen zustimmen, sie verändern oder ablehnen konnten. Nach der Arbeit an den ersten zwei Tagen wurde am Sonntag jeweils die beste Resolution in der Plenarsitzung allen Delegierten vorgestellt. Dabei konnten zwei Schüler der deutschen Gruppe ihre überarbeitete Resolution präsentieren. Alle Repräsentanten hatten dann die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder einen befürwortenden oder kritischen Standpunkt einzunehmen. Am Ende wurde über die Verabschiedung der Resolutionen abgestimmt, dabei wurden in Toruń jeweils zwei angenommen und zwei abgelehnt. Zum Abschluss wurden bei der feierlichen Schlussfeier Reden gehalten und die Leistung einiger Delegierter besonders anerkannt, unter ihnen befanden sich auch zwei Schülerinnen des Wittekind-Gymnasiums.