Podiumsdiskussion zur Europawahl 2019

Der 26. Mai 2019 war für viele unserer angehenden Abiturienten/-innen ganz sicher ein besonderes Datum, da sie an diesem Tag zum ersten Mal aktiv an einer Wahl teilnehmen durften. Dass es sich dabei gleich um eine Europawahl handelte, machte die Sache nicht einfacher. Nicht nur, dass der Stimmzettel in diesem Jahr stolze 40 Parteien zählte, auch der Komplexitätsgrad der EU-Politik dürfte zunächst bei so manchem Jungwähler für Verunsicherung gesorgt haben. Wie also dennoch zu einer mündigen politischen Entscheidung gelangen?

Das Zauberwort lautet: „Information“! Aus diesem Grunde stand im Vorfeld der Europawahl in allen SW-Kursen der Q2 das Thema „EU“ auf dem Stundenplan, ehe im Musikzentrum eine Podiumsdiskussion mit Vertretern verschiedener politischer Parteien durchgeführt wurde. Der Ablauf der Veranstaltung sah so aus, dass die Gäste – Elmar Brok (CDU), Micha Heitkamp (SPD), Dr. Ulrich Klotz (FDP) und Robin Wagener (Bündnis 90/Die Grünen) – zu Beginn jeweils zehn Minuten Zeit für ein Impulsreferat hatten, bevor die Diskussion für das Publikum geöffnet wurde. 
Schnell entwickelte sich eine lebhafte Debatte, die abseits von konkreten politischen Inhalten auch immer wieder einen Generationenkonflikt deutlich werden ließ. So beklagte Schüler Maximilian Hafer in Verbindung mit der EU-Urheberrechtsreform: „Wie sollen wir Ihnen als Jungwähler unsere Stimme geben, wenn wir uns nicht verstanden fühlen? Ich habe keine Lust darauf, dass das Internet von jemandem zerstört wird, der weniger davon versteht als die, die es nutzen!“
Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass die beiden jüngeren Gäste (Wagener und Heitkamp) bei einer im Anschluss an das Podium durchgeführten Spontanabstimmung erheblich besser abschnitten als ihre älteren Mitbewerber.
Unabhängig davon waren sich allerdings alle Polit-Vertreter einig darüber, dass die EU insgesamt eher ein Segen denn ein Fluch für die Bundesrepublik sei und dass es letztlich zum Erwachsensein dazugehöre, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Was dabei herauskomme, wenn die jüngere Generation den Wahlen fernbleibe, könne man ja gegenwärtig in Großbritannien beobachten, so Brok in einem abschließenden Appell an die Schüler/-innen.
Auf die Teilnahme weiterer Gäste (etwa Vertreter der AfD oder der Linken) wurde dieses Mal verzichtet, da für die Veranstaltung lediglich 60 Minuten Zeit zur Verfügung standen und bei einem größeren Podium u.U. nicht alle Teilnehmer/-innen angemessen zu Wort gekommen wären bzw. zu wenig Raum für Schülerfragen geblieben wäre.