So viele Möglichkeiten nach dem Abi - welche ist die richtige für mich?

Freiwilliges Soziales Jahr, Ausbildung, Studium – viele Schüler/innen fühlen sich mit dem breiten Maß an Auswahlmöglichkeiten schlichtweg überfordert. Umso näher das Abitur rückt, umso größer lastet der Druck, wenn man nicht weiß, was man nach der Schule tun soll.
Deswegen hat das Wittekind-Gymnasium den Berufsnavigator für die Stufe Q1 eingeführt. Gefördert von der Agentur für Arbeit und der Volksbank Lübbecker Land ist die Intention, den werdenden Abiturientinnen und Abiturienten anhand eines individuell angefertigten Stärken- und Interessenprofils verschiedene Wege im Berufsleben aufzuzeigen, die speziell auf sie angepasst sind.

Hierbei sind natürlich nicht nur Studienrichtungen von Relevanz, sondern auch geeignete Ausbildungsplätze.
Durchgeführt wird der Berufsnavigator in kleinen Gruppen von drei bis vier Schüler/innen, wobei die Wahl der richtigen Partner sehr wichtig ist; denn in mehreren Durchgängen wird jeder einzelne von seinen Mitteilnehmern mithilfe eines extra für den Berufsnavigator gefertigten Programmes eingeschätzt. Hierbei werden mehrere Werte aus verschiedenen Kategorien aufgezeigt (z.B. Zielstrebigkeit oder Soziale Kompetenz), welche die Schüler/innen dann – bezogen auf jeweils ein Mitglied der Gruppe – mit den „Noten“ 1*- 6 auf einem speziellen Handgerät bewerten mussten; 1* hier ähnlich den bekannten Schulnoten als „überaus ausgeprägte Fähigkeit“ und 6 als „sehr niedrig ausgeprägte Fähigkeit“ geltend. Dieser Vorgang wiederholt sich anschließend für jedes weitere Mitglied der Gruppe.
Allein anhand der Stärken kann natürlich noch kein vollständiges Berufsprofil entstehen - immerhin werden die aufgelisteten Werte in praktisch jedem Beruf bis zu einem gewissen Maß gefordert - weswegen im Voraus ein Interessenstest mit jedem Teilnehmer, unabhängig von seiner Gruppe, durchgeführt wird.
Nach der Durchführung der Tests gehen die einzelnen Gruppen in die Beratungsgespräche, wo es dann zum interessantesten Teil kommt: der Auswertung. Zunächst stellt der jeweilige Berater die Ergebnisse der beiden Tests vor; in welchen Bereichen man am stärksten ist, in welchen die meisten Interessen liegen. Anschließend werden zehn verschiedene Berufe und Studiengänge, die laut des Profils zu einem passen, mit kurzer Beschreibung vorgestellt und erklärt. Hierbei kommt es erfahrungsgemäß selten vor, dass alle zehn Vorschläge sofort Anklang finden und für denjenigen passend sind, weswegen der gesprächsführende Berater und die anderen Gruppenmitglieder zu Beratungen zur Verfügung stehen und man sich zum Schluss auf einige passende Berufe/Studiengänge einigen kann.
Es ist bei dieser Kompetenzfeststellung natürlich wichtig – wie auch die Berater mehrfach erwähnt haben – sich nicht zu sehr auf das Ergebnis zu versteifen. Einige, die schon sehr konkrete Vorstellungen betreffend ihrer Zukunft haben, können enttäuscht sein, wenn der Traumberuf sich nicht unter den Vorschlägen befindet, doch muss man deswegen nicht unbedingt annehmen, dieser Beruf sei deshalb unpassend. Im Gegenteil, man hat die Möglichkeit, andere Wege als mögliche Alternativen in Betracht zu ziehen und sich so wohlüberlegt an das Abitur zu wagen.