Als am Donnerstag, dem 9. November, der Weg der Erinnerung in Lübbecke am ehemaligen Haus der Familie Lazarus in der Bahnhofstraße startete, waren schon viele gespannt, was Sie erwarten würde. Die Schüler vom Berufskolleg starteten mit Informationen zum Leben der Familie Lazarus vor dem zweiten Weltkrieg. Anschließend sang die Kantorei an Sankt-Andreas das von Max Lazarus komponierte „Lübbecke-Lied“.

Die zweite der drei Stationen befand sich im Katholischen Gemeindehaus, wo sich schon ein kleines Ensemble des Wittekind-Gymnasiums eingefunden hatte und zwei jüdisch klingende Lieder spielte. Schüler des Religionskurses von Schulpfarrerin Lara vom Orde stellten Dialoge und Berichte der Familie Lazarus unmittelbar vor dem zweiten Weltkrieg vor, welche mit Bildern begleitet wurden.

Dr. Lothar Lazarus, der Sohn von Max  und Julie Lazarus. (Copyright Stadtarchiv Lübbecke)


Die abschließende Station befand sich am Platz der Synagoge. Neben der traditionellen Kranzniederlegung boten die Schüler der Stadtschule dort ein kleines Schauspiel dar. Dieses handelte von den beiden aus der brennenden Synagoge geretteten Thora - Rollen, die man nun in Petershagen und Minden betrachten kann. Ihren Teil der Veranstaltung beendeten die Schüler mit einem Appell, die Leiden der Juden im dritten Reich nicht zu vergessen und alles zu tun, um ähnliches in Zukunft zu vermeiden. Danach spielte Ariel Lazarus auf seiner Gitarre traditionelle jüdische Musik. Die folgende Rede von Ariels Vater Chaim versorgte die versammelten Menschen mit einer Menge interessanter Informationen rund um die Institution der Synagoge und stellte klar, dass er „keinen Grund für Hass“ sehe, bevor Pastor Helling die Veranstaltung mit einigen finalen Worten schloss.