Aleksei Smirnov gewinnt Bundesolympiade Russsisch

Aleksei Smirnov, Schüler der 11. Jahrgangsstufe des Wittekind-Gymnasiums Lübbecke, vertrat als Vorjahressieger der Landesolympiade das Land NRW auf der diesjährigen Bundesolympiade Russisch und belegte den 1. Platz auf dem höchsten Sprachniveau C2.

Seit 1977 wird die Bundesolympiade alle drei Jahre durch den Deutschen Russischlehrerverband organisiert und in wechselnden Bundesländern durchgeführt. Die Schüler qualifizieren sich für die Teilnahme durch ihre Erfolge in vorangehenden Landeswettbewerben. Zur Bundesolympiade 2018 reisten 82 Schülerinnen und Schüler aus 14 Bundesländern nach Bremen, um sich auf sechs verschiedenen Sprachniveaus von A1 (Anfänger) bis C2 (muttersprachliches Niveau) in unterschiedlichen Disziplinen zu messen.
„Wir brauchen in Deutschland mehr Menschen, die versuchen, Russland zu verstehen. Um Austausch und Dialog möglich zu machen, ist es wichtig, Brückenbauer zu haben“, sagte Dirk Wiese, Russlandbeauftragter der Bundesregierung, der trotz drängender Termine angesichts der aktuellen politischen Lage zwischen der Ukraine und Russland zur Eröffnungsfeier von Berlin nach Bremen gereist war. Weitere hochrangige Ehrengäste, wie der russische Generalkonsul aus Hamburg, der Geschäftsführer des Deutsch-russischen Forums in Berlin sowie ein Vertreter der Deutsch-Russischen-Freundesgruppe im Bundesrat unterstrichen die Wichtigkeit, die diesem Treffen junger Russischlerner beigemessen wurde.
Drei Tage lang mussten die zukünftigen „Brückenbauer“ Aufgaben zum Hör- und Leseverstehen lösen, Texte verfassen, eine Recherche-Aufgabe erledigen und eine – natürlich russischsprachige – Präsentation erstellen. Da hier die jeweils leistungsstärksten Russischschüler aller Bundesländer aufeinander trafen, war das Niveau entsprechend hoch. Aleksei war beeindruckt von der starken Konkurrenz in seiner Niveaugruppe, in der alle Teilnehmer diese komplexe Sprache in Perfektion beherrschen und einige Teilnehmer ihre Beiträge sogar in Versform verfassten. Doch ließ er sich dadurch nicht entmutigen, sondern fühlte sich vielmehr zu eigenen Bestleistungen angestachelt.
Neben der Herausforderung im Leistungsvergleich und der Prüfungserfahrung, an der die Schüler wachsen konnten, stand in Bremen aber das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund. Schon auf der Zugfahrt von Dortmund aus wuchsen die sieben Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen zu einem echten Team zusammen – und hielten sich am letzten Tag bei der Preisverleihung gegenseitig die Daumen. Die Zeit in Bremen nutzten sie für den intensiven Austausch mit Jugendlichen aus anderen Bundesländern und mit ganz anderen Erfahrungen im Russischunterricht. Der Arbeitskreis der Russischlehrkräfte Bremen hatte aber auch für ein attraktives kulturelles Begleitprogramm gesorgt: ein Zauberer, ein Hip-Hop-Training, Stadtführungen und Interviews mit Bremer Politikern oder Journalisten verkürzten die Wartezeiten zwischen den Prüfungen und ermöglichten neue Erfahrungen und Einblicke.
„Es war auf jeden Fall eine sehr schöne Zeit in Bremen. Es hat Spaß gemacht, mit netten Menschen zusammen produktiv zu sein“, fasst Aleksei seine Eindrücke zusammen.
Zurück in Lübbecke nahm Aleksei die herzlichen Gratulationen der Russischlehrer am Wittekind-Gymnasium, Klaus und Sabine Sewing, entgegen, die überzeugt sind, dass Alekseis Erfolg sich sehr positiv auf die Motivation aller etwa 80 Russischschüler an ihrer Schule auswirken wird.
So wurde Aleksei von seinen Mitschülern im Russischkurs der Stufe Q1 begeistert empfangen – sie sind stolz, diese schwierige Sprache zusammen mit dem besten Russischschüler von ganz Deutschland zu erlernen.

Auch von offizieller Seite wurde Aleksei nun Ehre zuteil: Begleitet von Schulleiter Dr. Eberhard Hagemeier und dessen Stellvertreterin Eva Holzberger kam der Lübbecker Bürgermeister Frank Haberbosch, zu einer kleinen Feierstunde in den Russischunterricht am Wittekind-Gymnasium. Nach der Begrüßung mit einem russischen Neujahrslied und einer Tasse Tee aus dem Samowar gratulierte er Aleksei zu der hervorragenden Leistung und ließ sich über die besonderen Herausforderungen dieses Wettbewerbs berichten. Angesichts des gut gefüllten Fachraumes verlieh Herr Haberbosch seiner Verwunderung Ausdruck: „Mir war gar nicht klar, dass so viele Schüler in Lübbecke Russisch lernen.“

Foto: Christian Sysa