Lübbecker Schülerinnen und Schüler erfolgreich bei der Russischolympiade
Als „Fest der russischen Sprache“ wurde Mitte November am Gymnasium Beverungen an der Weser die 41. Russisch-Olympiade des nordrhein-westfälischen Russischlehrerverbands ausgerichtet. Etwa 300 Schülerinnen und Schüler von 29 Schulen aus ganz NRW nahmen gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern mehrstündige Anreisen in Kauf, um ihre Russischkenntnisse unter Beweis zu stellen.
Aus Lübbecke mit dabei waren 19 Oberstufenschüler des Wittekind-Gymnasiums in Begleitung ihrer Russischlehrer Klaus und Sabine Sewing sowie acht Schüler aus den Russischkursen der Stadtschule mit ihrer Lehrerin Nadya Wehebrink.
Zur feierlichen Eröffnung in der Aula waren zahlreiche Ehrengäste erschienen. Der stellvertretende Generalkonsul der Russischen Föderation, Valerij Sidorov, freute sich über so zahlreiche junge Menschen, die die Sprache seines Landes erlernen, und ermutigte sie zu weiteren Fortschritten. Auch Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung in NRW, meldete sich in einer Videobotschaft zu Wort und betonte, dass ihr der Russischunterricht in Nordrhein-Westfalen sehr am Herzen liege. „Das Russische ist heute eine der wichtigsten internationalen Verkehrssprachen, die von 265 Millionen Menschen gesprochen wird, Die Sprachkenntnisse werden eure Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich erhöhen“, sprach sie den Schülern ihre Anerkennung aus. Die Tatsache, dass Russisch durch sein kyrillisches Alphabet und weitere „kleine Gemeinheiten“ nicht gerade zu den leichtesten Sprachen gehöre, mache die Beschäftigung damit umso spannender. Dass man es mit Russisch weit bringen kann, stellte Roger van Heynsbergen, der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Beverungen, heraus: „Bundeskanzlerin Angela Merkel hat 1969 die Russisch-Olympiade in der DDR gewonnen“, verriet er.
Im Sprachwettbewerb, an dem etwa 200 Schülerinnen und Schüler aus ganz Nordrhein-Westfalen um die besten Platzierungen auf verschiedenen Niveaus kämpften, wurden den Teilnehmern Bilder oder Karikaturen vorgelegt, anhand derer sie in einem Einzelgespräch mit zwei Prüfern ihre kommunikativen Fähigkeiten entfalten sollten.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Lübbecker Russischlerner sich gut gegen ihre landesweite Konkurrenz behaupten konnten: Kristin Härtel (Q1, Wittekind-Gymnasium) belegte auf dem Niveau A1, das Neulernern nach etwa 1-2 Jahren Russischunterricht vorbehalten ist, den 1. Platz. Alea Leibelt (Q2, Wittekind-Gymnasium) errang auf dem Niveau A2 für schon fortgeschrittene Fremdsprachenlerner ebenfalls Platz 1. Auch auf den B-Niveaus, wo sich vorwiegend Russischlerner mit familiären Vorkenntnissen messen, sind die Lübbecker gut vertreten: Christel Reimer (10. Klasse, Stadtschule) wurde der 1. Platz auf B1-Niveau, Mattias Basgall (10. Klasse, Stadtschule) der 3. Platz und Angelina Asseyev (Q2, Wittekind-Gymnasium) der 1. Platz auf B2-Niveau zuerkannt.
Parallel zum Einzelwettbewerb lief auf der Bühne in der Aula der Kreativwettbewerb: Hier gab es viel Märchenhaftes zu sehen, z.B. eine russischsprachige Bearbeitung von Alice im Wunderland oder auch Aufführungen typisch russischer Märchen. Der Auftritt einer Gruppe von Schülern des Wittekind-Gymnasiums fiel dabei etwas aus diesem Rahmen: Unter der künstlerischen Leitung von Angelina Asseyev (Q2) und der professionellen technischen Begleitung durch Christian Sysa (Q2) brachten sie eine schwungvolle Parodie einer Fernsehshow auf die Bühne, in der zwei junge Männer (in den Hauptrollen Mark Kraft und Arkadi Butenko, beide Q1) um die Zuneigung einer Reihe attraktiver Frauen konkurrierten (aus der Q1: Maria Adrian, Josefa Kleinloh, Lea Krahn, aus der Q2: Ana Dekanoidze, Vanessa Janzen, Alea Leibelt, Uliana Peters, Jennifer Tissen sowie Karolina Arndt aus der EF). Für diesen völlig in Eigenregie einstudierten Beitrag wurden die Lübbecker mit dem 2. Platz ausgezeichnet.
Zwischen den einzelnen Prüfungsgängen konnten sich die Olympioniken mit Köstlichkeiten aus der russischen Küche stärken oder Bekanntschaften mit anderen Russischlernern aus unserem Bundesland schließen.
Erschöpft, aber um viele Eindrücke und Urkunden reicher, kehrten die Lübbecker Schülerinnen und Schüler am Abend zurück. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Tradition fortsetzt und sich auch im kommenden Jahr an beiden Lübbecker Schulen ähnlich engagierte Russischlerner finden, die sich mit viel Einsatz auf die nächste Olympiade vorbereiten.
Kristin Härtel (Q1) und Alea Leibelt (Q2) mit ihrer Urkunde.
Eine Wittekind-Gruppe wurde auf Russisch kreativ.
Die Teilnehmer von der Stadtschule (l.) und deren Sieger Christel Reimer und Mattias Basgall.