Kathrin Böhning und Frank Haberbosch stellten sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler des Wittekind-Gymnasiums

Fast sind sie an unserer Schule schon zur Tradition geworden: Die Debatten oder Speeddatings im Vorfeld politischer Wahlen. Da in Zeiten von Corona allerdings vieles ein wenig anders ist, erteilte Schulleiter Dr. Eberhard Hagemeier politisch interessierten Schülern noch Mitte August eine Absage, als diese darum baten, die Bürgermeisterkandidaten zu einer Podiumsdiskussion laden zu dürfen. – Und eben weil in Zeiten von Corona vieles ein wenig anders ist, gab derselbe Schulleiter denselben Schülern für dasselbe Vorhaben 14 Tage später doch noch grünes Licht. Der schwierige Schulstart nach den Ferien sei gelungen und man könne das Wittekind nun auch vorsichtig wieder etwas öffnen, so die Begründung des Pädagogen.

So kam es, dass die Sowi-Kurse der Jgst. Q1 am 07. September eine nicht ganz alltägliche Politikstunde genießen durften. Anstatt im Schulbuch zu blättern, durften mit Kathrin Böhning und Frank Haberbosch die Bewerber um das höchste Amt der Stadt Lübbecke gelöchert werden. Beide hatten die sehr kurzfristige Einladung angenommen und diskutierten ca. 75 Minuten lang mit den Schülerinnen und Schülern über Themen wie Wirtschaftsförderung, Schulpolitik oder Klimaschutz. Dabei wurden sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede deutlich. Während beispielsweise Einigkeit darüber bestand, dass Lübbecke in Sachen digitaler Infrastruktur nachlegen müsse, sorgte das Projekt „Westertor“ erwartungsgemäß für Differenzen.
Dass die Diskussion zu keinem Zeitpunkt aus dem Ruder lief, war auch den beiden gut vorbereiteten Moderatoren Jessica Béfort und Benedikt Karau zu verdanken. Diese führten gleichermaßen charmant wie souverän durch die Veranstaltung und zeigten sich hinterher mit deren Verlauf zufrieden. „Ich denke, es ist schon ein Unterschied, ob man sich nur ein Wahlprogramm anschaut, oder auch den Menschen, der dieses Programm vertritt“, so Béfort. „Deshalb haben wir den Kandidaten auch zunächst ein paar private Fragen gestellt, ehe es so richtig politisch wurde.“ Und Karau ergänzt: „Es ist zwar schade, dass wegen der Abstandsregeln nicht alle Erstwähler unserer Schule an der Diskussion teilnehmen konnten, aber 45 Schülerinnen und Schüler zu informieren ist immer noch besser, als ganz auf ein solches Angebot zu verzichten.“
Jetzt hoffen beide, dass die Corona-Pandemie bis zum nächsten Jahr soweit abflaut, dass im Vorfeld der Bundestagswahl auch wieder in Stufenstärke diskutiert werden kann.