Bericht einer Teilnehmerin der Deutschen SchülerAkademie

„Die Deutsche SchülerAkademie richtet sich an besonders leistungsfähige und motivierte Jugendliche der Oberstufe, die über eine hohe Lern- und Leistungsbereitschaft sowie über eine breite Interessenausrichtung verfügen.“ Auch am Wittekind-Gymnasium gibt es immer wieder Schülerinnen und Schüler, auf die diese Einschätzung zutrifft. Eine davon ist Carolin Koch aus der Q2. Sie wurde daher im Rahmen der Begabtenförderung von ihren Stufenleitern Sabine Sewing und Arne Oberthür für die Teilnahme an einer Akademie vorgeschlagen. Im Folgenden berichtet sie von ihren Erfahrungen:

„Als ich Mitte Februar mit der Frage konfrontiert wurde, ob ich an einer der jährlich stattfindenden Deutschen Schülerakademien (DSA) teilnehmen möchte, hatte ich bloß eine vage Vorstellung, was mich erwarten würde. Trotz der Aussicht auf 50 Stunden extra Unterricht für zwei Wochen innerhalb der Sommerferien, Schlafmangel und eintönigem Essen, entschied ich mich für eine Teilnahme, die, wie sich rausstellte, mir unvergessliche Erinnerungen sowie vielseitige, spannende und zukunftsorientierte Perspektiven aufzeigte.
Neben den unvergleichlichen Erlebnissen und den neu gewonnenen Freundschaften quer durch die Bundesrepublik verteilt, erhielt ich nach der Akademie zudem eine Einladung zur Teilnahme an der German American Conference an der Harvard University in Boston sowie die Möglichkeit, bei der „China Time“ in Hamburg zusammen mit einem meiner ehemaligen Kursleiter, Regierungsvertreter und Künstler aus der Volksrepublik begrüßen zu dürfen.
Da mein Stammkurs „China und Klima“ (C.4) nicht von einer regulären DSA angeboten, sondern von einer speziellen Akademie in Kooperation mit dem Bildungsnetzwerk China realisiert wurde, hatte ich täglich zusätzlich einen einstündigen Chinesisch Sprachkurs, der von zwei jungen Muttersprachlerinnen geleitet wurde.
Mein Stammkurs selbst fand jeden Morgen nach dem Frühstück statt und endete kurz vor dem Mittagessen. Zentraler Fokus der Kursarbeit lag zunächst auf der Erstellung von Präsentationen zur geschichtlichen, gesellschaftlichen und politischen Situation in China.
In der zweiten Woche rückte aber auch der Nachhaltigkeitsaspekt und die Kooperation zwischen der Bundesrepublik und der Volksrepublik auf diesem Gebiet mehr in den Fokus.
Zu weiten Teilen bestand die Kursarbeit aber auch aus Spielen, kreativen Aufgaben, Diskussionen und dem In-Erinnerung-schwelgen meiner Kursleiter, die dann oftmals enthusiastisch über ihre Aufenthalte in der Volksrepublik und der Insel Taiwan berichteten.
Nach dem Mittagessen bot sich ein weitreichendes Freizeitangebot, das sich von bekannten Sportarten wie Volleyball, Fußball und Badminton auch über musikalisch – künstlerische Aktivitäten und dem Kochen traditioneller chinesischer Gerichte erstreckte.
Gelegentlich boten einige Kursleiter auch spezifische Kurse an, die sich mit akademischen Themen befassten. Berichte über ein Praktikum in der deutschen Botschaft in Vietnam, Fragen zur Aufnahme an Ivy League Colleges in den USA, Möglichkeiten im asiatischen Raum zu studieren, Informationen zu Stipendien oder die effektivste Nutzung von Networking Apps wie LinkedIn ermöglichten ein umfassendes Angebot an Anregungen für den weiteren persönlichen Werdegang.
Nach dem Abendbrot fand neben dem regulären Freizeitprogramm zumeist ein verpflichtendes Abendprogramm statt. Dieses variierte von tiefgründigen Diskussionen über Rassismus mit Vertretern des ZhongDe Magazins und einer Model UN, in der China vor den UN Menschenrechtsrat gestellt wurde, über heitere Akademiechallenges, gemütliche Filmabende und ein eindrucksvolles digitales Theaterstück.
Zudem ließen es sich die meisten an den warmen Sommerabenden nicht entgehen, um den nahegelegenen See zu spazieren, an Nachtwanderungen teilzunehmen oder um Mitternacht zusammen mit der Akademieleitung Instant Nudeln zu kochen.
Zusätzlich zum Rahmenprogramm eröffnete sich auch die Möglichkeit, an einer eintägigen Exkursion teilzunehmen. Außerdem gab es in der zweiten Woche morgens zwei Live Schaltungen zu chinesischen Partnerschulen in Shanghai und Hangzhou, in denen die Schüler sich mit uns über das Thema Nachhaltigkeit ausgetauscht haben.
Persönliche Highlights umfassten zudem kleine Feiern innerhalb der Kurse, aber auch zusammen mit der ganzen Akademie sowie die Wasserschlacht an einem besonders warmen Morgen.
Und ohne es wirklich zu merken, flogen die zwei Wochen DSA inklusive 50 Stunden extra Schule an einem vorbei. Dementsprechend war es auch nicht verwunderlich, dass am letzten Akademieabend sämtliche Teilnehmer, aber auch Leiter die Tränen nicht mehr zurückhalten konnten. Es wurden melancholische Lieder auf dem Klavier gespielt, improvisierte Theaterstücke inszeniert, orientalische Tänze dargeboten und zu guter Letzt das selbst komponierte Akademielied vorgestellt, während alle anderen in einem Bad aus Emotionen über ihrer Pizza kauerten.
Wochen später erhielt ich die Chance dem Club der Ehemaligen beizutreten und ebenso über meine Zeit dort zu reflektieren und zu der Feststellung zu kommen, dass ich jedem Interessierten eine Teilnahme nur ans Herz legen kann.“