Praktikum ganz nach dem Motto von CARE

„CARE- Cooperating Actively for Responsibility and Empathy“ lautet die kurze Beschreibung eines Erasmus+ Projekts des Wittekind-Gymnasium. Als im Februar 2019 alle vier Partnerschulen des Projekts in Lübbecke zu Gast waren, beschäftigten sich alle Teilnehmer*innen mit Berufen, die die Pflege und Arbeit mit behinderten Menschen betreffen. Dort wurden viele interessante Einblicke gewonnen, die zwei Schülerinnen des Lübbecker Gymnasiums nun vertieften.

Im Rahmen des CARE-Projekts besuchten Lidia-Jessica Wronna, Elisa Heinrich und einige weitere Interessierte die additive Kindertagesstätte „Sonnenschein”. Sie haben dort einen Tag verbracht, um den Alltag kennenzulernen. Dieser kurze Einblick ist bei den Teilnehmerinnen dieses Projektes hängengeblieben, sodass die beiden Schülerinnen der jetzigen Stufe Q1 ein einwöchiges Praktikum in den Sommerferien 2021 gemacht haben, nicht zuletzt, weil durch die Corona-Situation das gewöhnliche dreiwöchige Praktikum am Anfang dieses Jahres ausgefallen ist. Dieses freiwillige Praktikum sollte ihnen noch einmal einen tieferen Einblick hinter die Kulissen der KiTa „Sonnenschein“ geben.
Dabei durfte Elisa Erfahrungen in einer additiven Gruppe machen, während Lidia in eine heilpädagogische Gruppe ging. In der additiven Gruppe kommen Kinder mit und ohne Handicap zusammen und lernen den Umgang miteinander, während in der heilpädagogischen Gruppe Kinder mit stärkeren körperlichen oder geistigen Einschränkungen betreut werden.  
Beide Schülerinnen durften die ErzieherInnen bei ihren täglichen Aufgaben unterstützen und zum Beispiel die Kinder von ihren Taxis abholen, mit denen sie zur KiTa gebracht werden und weiter bei den täglichen Aufgaben, wie dem Spielen mit den Kindern, dem Händewaschen vor den Mahlzeiten oder dem Toilettengang helfen.
Zusammenfassend beschreiben beide ihre Erfahrungen als anstrengend, aber trotzdem einmalig und bezaubernd, insbesondere in Bezug darauf mit den Kindern eine nähere Verbindung aufzubauen und unterbewusste Barrieren zu überwinden, ganz dem Motto des Care-Projekts entsprechend: Vorurteile sollten nicht die eigene Einstellung gegenüber gesellschaftlich kritisierten Menschengruppen diktieren. Es ist wichtiger, dies selbst zu erfahren und sich eine Meinung zu bilden
Praktika sind außerdem meistens mit Eindrücken verknüpft, die den Berufswunsch einer Person beeinflussen. Ob man sich nun durch die Erfahrung sicher ist, den jeweiligen Beruf niemals auszuüben oder man feststellt, dass man seinen Traumberuf gefunden hat. Auch bei den zwei Schülerinnen hat es eine nachhaltige Wirkung in Bezug auf ihren Berufswunsch gehabt: Das Praktikum konnte als eine Bestätigung der aktuellen Berufswünsche der beiden dienen.
Elisa strebt den Beruf Lehrerin an. Das Praktikum hat ihr dabei gezeigt, wie wichtig es ist, sich so früh wie möglich mit der Inklusion auseinanderzusetzen und ein Bewusstsein für Gleichberechtigung zu entwickeln. Die Kinder können durch Institutionen, wie die KiTa „Sonnenschein“ sehr viel lernen, was dann ihr späteres Sozialverhalten nachhaltig beeinflusst.
Lidia möchte psychologische Psychotherapeutin werden und konnte durch das Praktikum tiefere Einblicke in die aktuellen Entwicklungen der Gesellschaftsnormen und die Auswirkungen der Gesellschaftsumstände auf die Erwachsenen von morgen bekommen.
Die zwei Schülerinnen können das Praktikum an jeden weiterempfehlen, der gerne Zeit mit Kindern verbringt und eventuell einen Beruf anstrebt, bei dem die Interaktion mit Menschen wichtig ist. So kann man schon einmal Einblicke bekommen, wie sich die Gesellschaft entwickeln wird, wie man sich darauf am besten einstellen sollte und ob der jeweilige Beruf wirklich etwas für einen ist.