Fünf europäische Partnerschulen trafen sich digital

Verschneite finnische Berge, Bäume, Seen und Häuser waren die malerischen  Hintergrundbilder, die den Teilnehmer*innen der 3. ERASMUS+ CARE Konferenz das Gefühl geben sollten, den finnischen Gastgebern tatsächlich in Jyväskylä zu begegnen. Die finnischen Gastgeber der coronabedingt nur digital stattfindenden Konferenz zum Thema 'caring for immigrants and refugees' hatten den nächtlichen heftigen Schneefall zum Anlass genommen, zumindest durch ihre jeweiligen Hintergrundfotos während der verschiedenen online Workshops und Vorträge ihren 'Gästen' den finnischen Winter zu präsentieren.

Direkt zu Beginn des sogenannten 'Big Meetings', einem Videokonferenzraum, in dem sich alle Teilnehmer*innen der CARE-Schulen aus Lübbecke, Portugal, Polen, den Niederlanden und aus Jyväskylä trafen, bekamen die Gäste einen Eindruck dessen, was sie in dieser Woche in Finnland live erwartet hätte: Mittels Fotos aus dem verschneiten Umland, einem Video über Jyväskylä und durch einen virtuellen Schulrundgang wurde zumindest virtuell ein Rundgang ermöglicht.
Im Anschluss an die offizielle Eröffnungsansprache der finnischen Schulleiterin begaben sich alle Jugendlichen in die ihnen vorher zugewiesenen Gruppenräume und stellten zunächst sich selbst und schließlich mit Hilfe der vorbereiteten Präsentationen die Unterstützungsmaßnahmen für Zugewanderte in ihrer Heimat vor und diskutierten die unterschiedlichen Ergebnisse:
•    Welche Hilfe wird von Seiten der Stadt angeboten?
•    Wo und wie können Zugewanderte diese Hilfe bekommen?
•    Wer kümmert sich um die Immigranten/Flüchtlinge? 
•    Welche Ausbildung ist nötig oder hilfreich für die Arbeit mit Zugewanderten?
•    Und nicht zuletzt: Was (können) Jugendliche tun, um die Situation von Immigranten und Flüchtlingen zu verbessern?

Am zweiten Tag der Konferenz stand die Arbeit eines einzigartigen jungen Mannes im Fokus: Ilkhom Khalimzoda, ein aus Tajikistan eingewanderter junger Mann, erläuterte in einem mehrstündigen Webinar zunächst seinen interessanten Werdegang vom Tellerwäscher zum Doktoranden und 'Volunteer of the Year 2021 (s.a. Bildserie unten) – und stellte im zweiten Teil des Tages noch seine beeindruckende Arbeit für und mit Zugewanderten in Finnland dar. In anschaulichen Filmen und Berichten erläuterte der inspirierende Wissenschaftler, wie er und sein Team diverse Hilfsangebote, aber auch kulturelle Events organisieren, um das Miteinander zu vereinfachen und Menschen die Eingliederung in die finnische Gesellschaft zu erleichtern. Die Arbeit der Organisation Sky wird anschaulich auf der Projektseite dargestellt (https://www.skyry.fi) und auch auf komplexere Videos und Webinare wurde aufmerksam gemacht (z.B. https://www.skyry.fi/sky-events/past/no-one-wants-to-be-a-refugee/). Nach einer weiteren Pause gab es Gelegenheit für Fragen und Antworten und diese wurde von den beeindruckten Teilnehmer*innen gerne genutzt.

Der letzte Tag der Konferenz stand vor allem unter der Fragestellung:
Was könnte an unserer Schule verbessert werden, um zugewanderten Schüler*innen zu helfen?
Und wieder trafen sich die Jugendlichen aus den fünf teilnehmenden Schulen in den digitalen Gruppenräumen und diskutierten und verschriftlichten, was an ihren Schulen eingerichtet oder organisiert werden könnte, um die Startbedingungen und das Miteinander zu verbessern.
Die Ergebnisse der Workshops sollen den jeweiligen Schulleitungen und Schülervertretungen vorgestellt werden, um dann hoffentlich wenigstens versuchsweise einzelne Projekte zu erproben.