Europrojekt
Unterricht ohne Grenzen
Im Jahre 1988 fassten Lehrer des Strabrecht Colleges in Geldrop (Niederlande) den Entschluss, die sich auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet anbahnende Annäherung europäischer Staaten auch im schulischen Bereich nachzuvollziehen.
Es reifte der Gedanke, Schüler und Lehrer aus den anderen EG-Ländern zu einer Konferenz nach Geldrop einzuladen. Über schon bestehende Städtepartnerschaften und private Kontakte wurde ein Netzwerk von Schulen geschaffen, die sich im September 1991 – vertreten durch jeweils eine Klasse und drei Lehrer – in Geldrop trafen, um jugendpolitische und schulische Fragen zu diskutieren. Das Europrojekt Onderwijs grenzeloos (Unterricht ohne Grenzen) war geboren.
Der Erfolg dieses ersten Treffens ermutigte die teilnehmenden Schulen, ihre Zusammenarbeit fortzusetzen und zu intensivieren. So trafen sich im Januar 1992 Lehrer des Netzwerkes in Dendermonde (Belgien), um eine gemeinsame Charta zu erarbeiten. Diese Charta, in der die Grundwerte des Netzwerkes formuliert wurden, wurde 1993 beim Euro-Treffen in St. Cyr-l’Ecole (Frankreich) unterzeichnet und 2005 aktualisiert.
1994 übernahm das Wittekind Gymnasium die Präsidentschaft und lud die Partnerschulen zur gemeinsamen Vorbereitung und Aufführung des Euro-Musicals between ein. In den folgenden Jahren waren Esch und Luxemburg-Stadt (Luxemburg – 1995), Saragossa (Spanien – 1996), Walton (England – 1997), Leiria (Portugal – 1998), Geldrop (Niederlande – 1999), Bagsvard (Dänemark – 2000), noch einmal Lübbecke (2001), Wien (Österreich – 2002), Ramsgrange (Irland – 2003), Imola (Italien – 2004), Dendermonde (Belgien – 2005), Saragossa (Spanien – 2006), Jyväskylä (Finnland – 2007), Danderyd (Schweden – 2008), Geldrop (Niederlande – 2009) und Esch (Luxemburg – 2010) Gastgeber des Hauptreffens der Schulen des Europrojekts. Als Vorbereitung für diese internationalen Begegnungen wurde jeweils ein bestimmtes Thema bearbeitet oder eine Bühnendarstellung – wie 2001 mit der Revue Play it again in Lübbecke – entwickelt.
Ein wertvolles Nebenprodukt dieser multilateralen Treffen sind die bilateralen Partnerschaften, die sich im Laufe der Jahre herausgebildet haben. So haben schon viele Lübbecker Schüler unsere Partnerschulen in St. Cyr (diese Schule gehört heute nicht mehr dem Europrojekt an), Imola, Dendermonde und Cardiff besuchen und von dort auch Gäste empfangen können.
Doch stellen die internationalen Aktivitäten innerhalb des Europrojekts die Schulen auch immer wieder vor große Probleme: Wenn auch die Zusammenarbeit durch die von der Europäischen Union im Rahmen des COMENIUS-Programms zur Verfügung gestellten Gelder erleichtert worden ist, nehmen finanzielle Fragen bei der Organisation von multilateralen Treffen und bilateralen Austauschveranstaltungen immer einen großen Platz ein. Zudem macht die steigende Zahl von Schulen (inzwischen gehören 20 Schulen aus 19 Ländern dem Netzwerk an) Kommunikation und Absprachen schwieriger und Reisewege länger.
Soll das Konzept Europa jedoch mit Inhalt gefüllt werden, so ist es notwendig, dass Schulen weiterhin den europäischen Gedanken pflegen. Das Euro-Projekt Unterricht ohne Grenzen bietet eine hervorragende Grundlage dafür.
- Details
- Geschrieben von ...
Wittekind-Delegation des Europrojekt auf den Spuren von Philips
In het begin moest ik alles alleen doen. (Am Anfang musste ich alles alleine tun.)
Dies sind die berühmt gewordenen Worte von Gerard Philips, dem Gründer des gleichnamigen Elektronikkonzerns. Vor rund 100 Jahren war Innovation vermutlich ein recht einsames Geschäft, heute jedoch bedarf es vieler Partner und Kooperationen, um ein marktfähiges Produkt etablieren zu können. Wie sich diese neue Welt des Erfindergeistes dreht und welchen Kräften sie folgt, das war Thema der Masterclass „Technological innovation in the Brainport Region“, an dem auch eine Delegation des Wittekind-Gymnasiums Lübbecke teilnahm.
Die Schüler Matthis Fisahn und Silvan Lüker sowie ihr begleitender Lehrer Stefan Witzmann folgten dazu der Einladung des Strabrecht College in Geldrop (Niederlande). Jedoch drückten sie dort nicht die Schulbank, sondern konnten im Rahmen von Exkursionen und Workshops den Technologie-Standort „Brainport“ in Eindhoven kennenlernen.