Wittekind-Delegation bei Model United Nations Konferenz in Toruń (Polen)

Bei der Versammlung der Vereinten Nationen in New York streiten sich China und Russland mit vielen weiteren UN-Nationen, ob das menschliche Klonen zu medizinischen Zwecken legalisiert werden sollte und welche ethischen Probleme das für andere Kulturen hat. Aber dies geschieht nicht nur auf der großen politischen Bühne, sondern auch in Toruń, Polen, bei einer Diskussion zwischen Schülern aus ganz Europa. Denn dort diskutierten genau diese Frage Aleksei aus Lübbecke und Sarah aus Zilina in der Slowakei mit vollem Elan.

Um an der jährlichen Model United Nations Konferenz „ToMUN“ (http://tomun.eu) teilzunehmen, machten sich am Ende September bereits zum vierten Mal Schülerinnen und Schüler des Wittekind-Gymnasiums zusammen mit ihren Lehrerinnen Silke Horst und Jessica Stefener auf den Weg nach Polen. Das Wittekind-Gymnasium ist Teilnehmer an zwei von der EU geförderten Erasmus+ Programmen - HOPE „Human Opportunities for Peace in Europe“ (www.wittekind.de/cms/index.php/international/hope-human-opportunities-for-peace-in-europe) und MEGA „Make Environment Great Again“ (www.wittekind.de/cms/index.php/international/mega-make-environment-great-again) und konnte so den vier engagierten Schülerinnen und Schülern die Teilnahme ermöglichen.
Bei einer sogenannten Model United Nations Konferenz (MUN, eine Simulation der Vereinten Nationen) versetzt sich jeder Teilnehmer in die Rolle eines Delegierten aus einer anderen Nation und muss sich mit deren Position zu verschiedenen, vorgegebenen Themen auseinandersetzen. Darauf bereiten sich alle vor ihrer Anreise intensiv vor, indem jeder Vertreter eine Grundsatzerklärung (ein sog. policy statement) verfasst, die die Position des zu vertretenden Landes deutlich machen soll.
Die Konferenzen sind so aufgebaut, dass die jeweilige Fragestellung in verschiedenen Arbeitsphasen in englischer Sprache diskutiert und bearbeitet wird, um eine konkrete Lösung zu finden. Am Anfang stellen alle Delegierten die Position ihres Landes in einer kurzen Einführungsrede vor. Darauf folgt eine angeleitete Fraktionssitzung, in der jeder Delegierte seine Meinung darstellen oder Vorschläge machen kann. Die Reihenfolge der Sprecher wird vom Vorsitzenden festgelegt, sodass niemand unterbrochen wird und jeder seinen Standpunkt in einem vorgeschriebenen Zeitrahmen ausführen kann. Am Ende aller Sitzungen soll ein Beschluss gefasst werden. Dazu formen sich je nach Zielen Gruppen, die ein Dokument mit Lösungen erarbeiten, welches sogar an die tatsächlichen UN-Komitees weitergeleitet wird.
Nach langer und harter Vorbereitung konnten die vier Lübbecker Delegierten Rieke Gillar, Meret Meyring, Friederike Ostermeier und Aleksei Smirnov endlich ihr Können unter Beweis stellen und in ihren verschiedenen Komitees die Meinung ihrer zu vertretenden Länder äußern. Dabei diskutierten die Schüler aber nicht nur das Thema ‚Cloning’ sondern stritten mit anderen Nationen auch über verschiedenste internationale Probleme, wie zum Beispiel Luftverschmutzung, Terrorismus und die Problematik von Kinderarbeit in Entwicklungsländern oder die Menschenrechtsverletzungen in Eritrea.
Am letzten Tag schlossen die Schüler und ihre mitgereisten Lehrerinnen Silke Horst und Jessica Stefener zusammen mit den Partnerschulen das Projekt HOPE ab, indem eine letzte gemeinsame Petition verfasst wurde, welche Schulen in der ganzen Welt dazu bringen soll, sich stärker politisch zu engagieren.
Auf dieser Reise haben sich junge Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt, wodurch neue internationale Freundschaften entstanden sind. Trotz der ernsten Themen haben die Schülerinnen und Schüler viel Spaß gehabt und reisten mit einem Koffer voller wertvoller Erfahrungen zurück nach Ostwestfalen.

Glückliche Lübbecker Schüler nach erfolgreichem Abschluss der Konferenz und bei der Abschlussfeier

 

Abendlicher Ausklang an der Weichsel