Europa (er)leben
Am vergangenen Freitag fand am Wittekind-Gymnasium in Lübbecke der große Europa-Tag statt. „Ziel des EU-Projekttages ist es, mit jungen Menschen zu diskutieren, ihr Interesse an der Europäischen Union zu stärken und ihnen zu verdeutlichen, welche Möglichkeiten Europa ihnen bietet. Auch das Auseinandersetzen mit Sprachen ist bedeutsam für den Europa-Tag.“, so die Organisatorin Silke Horst, die am Wittekind-Gymnasium als Lehrerin für die Fächer Sport und Englisch tätig ist.
An diesem Tag ging es um einen ganz besonderen Blick auf Europa; es sei ihr wichtig, eine möglichst große Vielfalt abzudecken, betonte sie.
Diese Vielfalt wurde durch zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens erreicht, die den Kindern und Jugendlichen von der 5. Klasse bis zur Q1 (11. Klasse) auf verschiedene Art und Weise die europäische Union näher brachten.
Langfristig seien auch noch mehr Konzepte vorgesehen.
Für die Unter- und Mittelstufe wurden Videos des Kindermoderators Checker Tobi vorbereitet, anhand derer die Schüler europäische Länder und Städte anschaulich dargestellt bekamen.
„Wir fanden das Kahoot-Quiz am Ende am besten“, erzählten Betti Tissen und Janina Boldt. Charlotte Glahs berichtete, dass ihr die Videos von Checker Tobi am besten gefallen hätten. Alle drei gehen in die sechste Klasse des Gymnasiums.
Für die Oberstufe bestand das Programm aus einem Workshop zum Erlernen des Schreibens eines Poetry-Slams, der von Julius Esser geleitet wurde sowie dem Thema „Miniaturfotografie“, bei dem die Schüler selbständig kleine Gebilde erstellen und sie aus einem beliebigen Winkel ablichten konnten. Anberaumt wurde der Workshop von Dr. Karen Meetz und Thorsten Held, die Kunstlehrer am Wittekind-Gymnasium sind.
Zusätzlich fand ein Workshop zum Thema „Graffiti“ statt.
Eine besondere Aufmerksamkeit lag auf dem Besuch des ehemaligen Politikers Elmar Brok (CDU); ab 10:00 Uhr hielt er einen Vortrag zum Thema „Frieden in Europa“ in Bezug auf die aktuelle politische Lage.
Er sprach von Relevanz des Zusammenhalts in der EU und betonte mehrmals, dass der Eintritt in das Bündnis viele Vorteile, aber auch viele Pflichten mit sich brächte: So sei ein Austritt mit hohen Kosten verbunden.
„Außenpolitik ist darauf gegründet, dass man gemeinsam kooperative Entscheidungen trifft. Es besteht eine Unverletzlichkeit der Grenzen. Niemals dürfen Grenzen ohne beidseitiges Einverständnis verändert werden. Und genau gegen dieses Gesetz hat Russland mit dem Krieg gegen die Ukraine verstoßen“, sagte er in seinem Vortrag.
Putins größte Angst sei es, dass das Erstarken der Ukraine Russland langfristig in Bedrängnis bringt.
Nachdem er seine Rede beendet hatte, wurde kräftig applaudiert. Anschließend durften die anwesenden Schüler aus den Jahrgangsstufen EF und Q1 (10. und 11. Klasse) Fragen an Herrn Brok stellen.
Den Schülern gefiel die Rede wegen der anschaulichen Darstellung besonders.
„Ich fand den Vortrag von Herrn Brok heute sehr interessant und spannend. Ich konnte viele neue Eindrücke und Informationen über das Thema „Frieden in Europa“ sammeln.“, so Franziska Hötte aus der Jahrgangsstufe 10.
Auch der Schulleiterin Katrin Höcker-Gaertner gefiel der Vortrag ausgesprochen gut.
„Die Selbstverständlichkeit, mit der Herr Brok plastisch über solch wichtige Ereignisse sprach, sagte mir sehr zu.“, berichtete sie.
Ebenfalls sei sie sehr erfreut darüber gewesen, dass sich die Schüler so viele Gedanken gemacht haben, welche Fragen sie dem ehemaligen Politiker stellen.
Nicht nur, weil das Wittekind-Gymnasium als Europaschule den Projekttag durchführen sollte, sondern insbesondere wegen des Zusammenhalts zwischen den Klassenlehrern und den Schülern, die einen gesamten Tag gemeinsam verbringen, stufe sie den EU-Projekttag als sehr bedeutsam für das Wittekind-Gymnasium ein.