Öl, Gas und Kohle sind allen als endliche fossile Energieträger bekannt und nicht erst seit der Energiewende weiß man, dass ihre Förderung nicht nur ökonomische Vorteile mit sich bringt, sondern ökologisch und sozial umstritten ist. Mit diesem Thema setzten sich die Erdkunde-Kurse der EF im Unterricht auseinander und erhielten am letzten Montag die Gelegenheit, selbst vor Ort im größten Tagebau NRWs und Deutschlands, sogar Europas, einen Eindruck zu gewinnen.

Von dem vom Besucherdienst installierten Skywalk konnte man einen Blick auf bzw. in den Tagebau Garzweiler II werfen: einerseits die Gewinnungsseite, auf der mit den gigantischen Schaufeln der Bagger auf der untersten Sohle die Kohle abgebaut wird, andererseits die Verkippungsseite, wo die riesigen Absetzer den Abraum in dem bereits ausgekohlten Bereich des Tagebaus verteilen und damit die Grundlage für die Rekultivierung des Reviers legen. Davon konnte sich die Gruppe anschließend überzeugen, indem es mit dem Bus kilometerlang zwischen neu angelegten Feldern und Grünzügen in das umgesiedelte Dorf "Neu-Königshofen" ging, das schon in den 80er-Jahren den Baggern zum Opfer gefallen war und an anderer Stelle neu gebaut wurde.  "Hier ist es schön – so möchte ich auch einmal wohnen!", so der Ausspruch einer Schülerin während der Fahrt durch das Dorf. Ob auch alle Einwohner diese Meinung teilen?
Die dreistündige Führung durch den Tagebau war sehr informativ und anschaulich und zeigte einmal mehr, wie interessant Unterrichtsinhalte werden können, wenn man sie vor Ort und mit eigenen Augen erleben kann. Leider gab es keine Möglichkeit zur Diskussion oder zum Befragen betroffener Bewohner oder Landwirte.