Jetzt auch bei uns!

Seit vor ca. 200 Jahren an den Universitäten in Cambridge (1815) und Oxford (1823) die ersten Debattierclubs gegründet wurden, stehen sich beinahe überall auf dem Planeten in Schulen und Hochschulen Redner gegenüber, die im rhetorischen Wettstreit ihre Kräfte messen. Auch in Deutschland erfreut sich der "Debattensport" zunehmend größerer Beliebtheit. Aus diesem Grunde verwundert es kaum, dass aus den Reihen der Schülerschaft vor einiger Zeit der Wunsch laut wurde, man möge doch auch am Wittekind-Gymnasium einen Debattierclub, eine Rhetorik-AG oder ein vergleichbares Angebot einrichten.

Die Lehrkräfte der Fachschaft Deutsch, die den großen Bereich „Rhetorik / Sprecherziehung“ naturgemäß verantworten, beschlossen, unsere Schule an das bundesweite Projekt Jugend debattiert anzubinden und somit konnten am 31. Januar erstmals Jugend debattiert-Schulsieger – genauer gesagt: Schulsiegerinnen! – gekürt werden.
Im Sekundarstufe I-Finale überzeugte Paula Grau (Klasse 9a) die Jury mit ihren Ausführungen zur Streitfrage: „Soll ein Mindestgewicht für Models festgelegt werden?“. Die weiteren Plätze belegten Celina Klippenstein, Sascha Pollert und Jonas Richter.
Im anschließenden Wettbewerb der Sekundarstufe II setzte sich Anna Berit Kröger (Jgst. Q1) vor Bjarne Bönninghausen, Leo Piepenbrink und Marie Schmidt durch. Hier stritten die Debattanten darüber, ob der sogenannte e-Sport künftig offiziell als Sportart anerkannt werden sollte.
Wir gratulieren allen Finalisten zu den gezeigten Leistungen und wünschen den beiden Erstplatzierten beider Altersklassen schon jetzt viel Erfolg für die Regionalrunde in Detmold!

Haben gut lachen: Bjarne Bönninghausen (2. Platz) und Anna Berit Kröger (Siegerin) im Anschluss an den Wettbewerb der Sekundarstufe II

Info: Jugend debattiert – Was ist das eigentlich?

Jugend debattiert geht auf eine Initiative des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau zurück und steht bis heute unter der Schirmherrschaft seiner Nachfolger. Herzstück des Projekts, welches durch mehrere Stiftungen großzügig gefördert wird, ist ein Debattier-Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8. Dem Wettbewerb geht eine gemeinsame Trainingseinheit im Unterricht voraus.

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat Jugend debattiert sowohl einen persönlichkeitsbildenden als auch einen demokratischen Wert. Sie verbessern ihre rhetorischen Fähigkeiten, indem sie lernen, den eigenen Standpunkt überzeugend zu begründen, Aussagen auf den Punkt zu bringen, Gestik und Mimik bewusst einzusetzen etc., und schärfen gleichzeitig ihre politische Urteilskraft, indem sie sich differenziert mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen auseinandersetzen.

Die Wettbewerbs-Debatte besteht aus drei Teilen:

■    der Eröffnungsrunde
(jeder Teilnehmer nimmt zwei Minuten lang persönlich Stellung zur Streitfrage und darf dabei nicht unterbrochen werden)

■    der freien Aussprache
(die Teilnehmer tauschen zwölf Minuten lang weitere Argumente aus)

■    der Schlussrunde
(jeder Teilnehmer hat noch einmal eine Minute Zeit, um die Streitfrage im Lichte all der Argumente, die er zuvor gehört hat, zu beantworten).

Debattiert wird jeweils zu viert; wer die Pro- und wer die Contra-Seite vertritt, entscheidet das Los. Im Anschluss an die Debatte bewertet eine Jury die Leistungen. Beurteilt werden neben der Sachkenntnis auch das Ausdrucksvermögen, die Überzeugungskraft und die Gesprächsfähigkeit. Die beiden Erstplatzierten eines Wettbewerbs qualifizieren sich jeweils für die nächste Runde (die Klassensieger für den Schulwettbewerb, die Schulsieger für den Regionalwettbewerb usw.).