Wittekind-Gymnasium erhält Förderung aus EU-Bildungsprogramm
„Es ist geschafft! Wir sind im EU-Bildungsprogramm.“, freut sich Fremdsprachenlehrerin Petra Müller, die zusammen mit ihren Kolleginnen Jessica Stefener, Silke Horst und Dorothee Röwekamp, viele internationale Austauschprojekte am Wittekind-Gymnasium betreut. Seit mehr als zwei Jahrzehnten wird am Wittekind-Gymnasium die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene großgeschrieben. Als einzige Schule vertrat das Lübbecker Gymnasium bislang im europäischen Netzwerk „Unterricht ohne Grenzen“ Deutschland und erhielt finanzielle Unterstützung aus dem europäischen Comenius-Programm, das sich speziell an Schulen richtete.
Inzwischen ist die Förderung internationaler Schul- und Studienprojekte durch die Europäische Union im Programm Erasmus+ zusammengefasst worden. Da die Zahl der Mitbewerber um Fördermittel auf diese Weise deutlich gestiegen ist, war die Freude am Wittekind-Gymnasium umso größer, als Ende Januar die Zertifikate aus Brüssel eintrafen, verbunden mit einer finanziellen Zusage von 45.000 Euro. Petra Müller erklärt hierzu: „Wir können in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Schülerbegegnungen mit unseren Partnerschulen durchführen, da wir auf die finanzielle Unterstützung des EU-Bildungsprogramms Erasmus+ bauen. Das weltoffene und zukunftsweisende Leitbild der Europaarbeit am Wittekind-Gymnasium konnte die unabhängigen Gutachter in der Nationalen Agentur des Pädagogischen Austauschdienstes in Bonn überzeugen.“ Gleich zwei verschiedene Projekte fanden durch ihre Kreativität und innovativen Aspekte Anerkennung: LIFE und YEL. LIFE steht dabei als Abkürzung für „Linking Interest for Europe“. In diesem Projekt, dessen Planung, Durchführung und Auswertung vom Wittekind-Gymnasium koordiniert und verantwortet wird, sollen Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen unternehmerisches Denken erwerben und ihr Wirtschaftsenglisch sowie ihre Bewerbungskompetenz im europäischen Kontext schulen. Betriebsbesichtigungen im benachbarten Ausland, die Gestaltung von Meetings, die Techniken der Produktpräsentation und des Marketings werden von Schülerinnen und Schülern des Wittekind-Gymnasiums und von drei weiteren Partnerschulen des Europrojekts aus Leira (Portugal), Imola (Italien) und Dendermonde (Belgien) zunächst trainiert, später in verschiedenen Unternehmen, die oftmals Kooperationspartner der Schulen sind, erprobt und abschließend der Öffentlichkeit auf einer Produktmesse vorgestellt. „Das Berufsvorbereitungstraining unserer Schule wird somit um die europäische Dimension erweitert. Es ist ein Baustein, der unser Schulprogramm sinnvoll ergänzt“, betonen die beteiligten Fremdsprachenlehrerinnen.
YEL („Young European Leaders“), das zweite Projekt, das mit Erasmus+-Mitteln gefördert wird, vermittelt den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung von politischem Verantwortungsbewusstsein und ermutigt sie zu Engagement im gesellschaftlichen Bereich. In einer eigens dafür eingerichteten Arbeitsgemeinschaft, dem YEL Club, lernen Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse (Q1) neben den Grundregeln des Parlamentarismus vor allem das Debattieren in der englischen Sprache. Verschiedene Fragestellungen, wie zum Beispiel die globale Erderwärmung und die Migrationsbewegungen in der Welt, werden im YEL Club diskutiert. Als Abgeordnete eines beliebigen Landes erlernen die Schülerinnen und Schüler den Perspektivwechsel und das Einarbeiten in immer neue geopolitische Gegebenheiten.
Im kommenden Frühjahr werden die Lübbecker Jungpolitiker an einer Simulation der Vereinten Nationen, dem Jugendparlament ZAMUN, in der Slowakei (www.zamun.sl) teilnehmen. Dort werden sie auf Jugendliche aus der ganzen Welt treffen, aber vor allem auch die Schülerinnen und Schüler der weiteren YEL Clubs des Projekts aus der Slowakei, Finnland, Spanien und Luxemburg persönlich kennenlernen, mit denen sie bereits jetzt über Internet-Chats vernetzt sind.