Kleingruppe vom Wittekind-Gymnasium zu Gast in Zaragoza

Am frühen Samstagmorgen, dem 30. September 2023, als die meisten Wittekindler schon ihren ersten Ferientag genießen konnten, haben sich vier Schülerinnen aus der MEGA-AG – Sophie Huvendiek, Clara Neumann, Joyce Oberschelp und Marieke Tiemann – gemeinsam mit den Lehrerinnen Silke Horst und Alexandra Wilke auf eine Reise nach Spanien begeben, um mehr über die Beziehung zwischen Mensch und Natur zu lernen – auch in den Ferien. Bei dieser Reise durfte dementsprechend der Spaß nicht zu kurz kommen und wir können diesem Artikel schon einmal vorwegnehmen, dass die Reise lehrreich, lustig und chaotisch war.

Angefangen mit einem erfolgreichen Flug von Hannover nach Barcelona haben wir den Samstagnachmittag zur Erkundung der Innenstadt, der Markthalle und des Hafens genutzt. Für uns alle war die Gondelfahrt mit einem grandiosen Ausblick über die Stadt bei Sonnenuntergang das Highlight des Tages. Und auch wenn diese Fahrt einer der Höhepunkte war, kam dadurch erst unser Teamname zustande. Mission C, Mission Chaos. Leider ist eine Person umgeknickt und auch ein Paar Plateausandalen hat diesen Berg nicht überstanden. Übertroffen wurde das Ganze von dem am Folgetag gestohlenen Portemonnaie.
Für alle Missgeschicke – so auch für die später in Zaragoza verlorene Brille oder die zwei linken Wanderschuhe – haben wir jedoch eine Lösung gefunden, und so sind wir am Sonntag mit dem Schnellzug nach Zaragoza zu unseren Gastfamilien gefahren und haben mit ihnen den Abend ausklingen lassen.
Das offizielle Programm des Projektes „Wanderlust“ startete am Montagmorgen mit der Eröffnungszeremonie im IES Miguel Catalan, unserer spanischen Partnerschule.
Nach einer Frühstückspause mit „Chocolate con Churros“, einer spanischen Spezialität, sind wir in die Innenstadt gefahren. Hier haben wir uns das Herz von Zaragoza und die Altstadt unter ökologischen Gesichtspunkten angeschaut. Das Hauptanliegen ist es hier, durch die Architektur ein Aufheizen der Gebäude zu verhindern. Außerdem werden durch Bäume und die engen Gassen Schatten geschaffen, um das Leben mit der spanischen Sommerhitze ohne Klimaanlagen erträglich zu machen.
Den dritten Tag unserer Reise haben wir mit einer Kajaktour über den Fluss Ebro abgeschlossen, bei der die Gruppe im Planspiel Überflutungs-Katastrophenschutz durchspielen konnte. Zudem konnten wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt, so beispielsweise eine der großen Kathedralen, noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive sehen, was sehr faszinierend war.
Mit dem Bus sind wir am nächsten Tag in die Pyrenäen zur „Refugio de Linza“ gefahren, einer kleinen Berghütte in idyllischer Lage auf circa 1300 Metern Höhe. Das Programm hat nach unserer Ankunft am späten Vormittag mit Yoga und Klettern begonnen. Nach dem Mittagessen haben wir dann an vier Stationen die Beziehung zwischen Mensch und Natur unter verschiedenen Aspekten analysiert und bearbeitet.
Themen waren hier die freie und adhärente Schönheit nach der Theorie von Kant, der Minimalismus nach dem Vorbild Thoreaus, die Veränderung der Natur durch den Menschen sowie die Geschichte und die unterschiedliche Wahrnehmung des Laufens.
Erfahren haben wir hierbei, wie sehr der Mensch mit der Natur zusammenhängt und wie negativ die Natur durch den Menschen beeinflusst wird. Über Letzteres wird viel zu wenig nachgedacht, da wir die Natur als einen wichtigen Erholungsort und eine Ressource ansehen, uns jedoch viel zu wenig um sie kümmern.
Nach dieser sehr inspirierenden Diskussionsrunde haben wird den Tag mit einem Spaziergang zu einem kleinen Wasserfall, einem gemeinsamen Abendessen und einer sehr amüsanten Spielrunde beendet.
Wie der Name „Wanderlust“ schon sagt, durfte auch das Wandern nicht zu kurz kommen. Die anspruchsvolle Route der Wanderung auf den Petrechemas, der an der Grenze zwischen Spanien und Frankreich liegt, führt über 1100 Höhenmeter an Wiesen und anderen Bergen entlang zum Gipfel, auf dem man eine atemberaubende Aussicht genießen kann.
Am Nachmittag haben wir dann ein Kunstprojekt gestaltet, indem wir mit Bildern und einem Gedicht einen Aspekt der Natur und deren Gegensatz aufgegriffen haben. Da dies der letzte Abend mit den Schüler:innen aller Delegationen war, gab es nicht nur ein leckeres Abendessen, sondern auch eine Abschlussparty.
Der letzte Programmtag startete mit einem Orientierungslauf, den alle Gruppen erfolgreich gemeistert haben. Auch hier sind die Natur und deren Vielfältigkeit überwältigend gewesen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und der Abschlusszeremonie, in deren Rahmen das Kunstprojekt vorgestellt wurde, sind wir mit dem Bus zurück nach Zaragoza zu unseren Gastfamilien gefahren und haben hier den Abend verbracht, womit diese tolle Erfahrung ein Ende gefunden hat.

Nur eins von vielen Projekten der MEGA-AG
Gerade solche Projekte sind etwas, das an unserer Schule noch mehr wertgeschätzt werden sollte, denn sie bieten die Chance, unglaublich viele Menschen und Kulturen in einem sehr kurzen Zeitraum kennenlernen zu dürfen und tolle Erfahrungen zu sammeln. Wenn euer Interesse geweckt worden ist und ihr in den Jahrgängen 9 bis Q2 seid, schaut gerne bei der MEGA AG vorbei. Wir nehmen an internationalen Projekten teil und setzen uns mit Problemen in unserer Umwelt auseinander, um zu informieren und etwas zu verändern. Wendet euch für weitere Informationen gerne an Claudia Kuppels und Alexandra Wilke.